Die Wissenschaftsfreiheit ist in Deutschland im Grundgesetz verankert. Trotzdem gerät sie zunehmend unter weltanschaulichen Druck: Öffentliche Debatten und die Diskurse an deutschen Universitäten laufen immer wieder aus dem Ruder. Es wird geschrien, gepöbelt, es werden Entlassungen gefordert, Veranstaltungen behindert.
Ist die Universität als Spielort des freien Denkens in Gefahr? Oder werden Einzelfälle inszeniert und aufgebauscht? ARD-Autor Andreas Horchler hat zu diesen Fragen recherchiert. »Wissenschaftsfreiheit – Doku über drohende Cancel Culture in Wissenschaft und Forschung« heißt das ARD Radiofeature, das in der ARD Audiothek verfügbar ist.
Die Auseinandersetzung darüber, was politisch korrekt (neuerdings »woke«) ist, wird immer härter geführt. Das Feature untersucht beispielhaft die Konflikte von drei Forscherinnen: Susanne Schröter, Marie-Luise Vollbrecht und Maisha Auma waren in den vergangenen Jahren auf verschiedene Weise im Zentrum kontroverser Debatten um die freie Rede und Gegenrede in der Wissenschaft. Mit Abstand blicken die drei Wissenschaftlerinnen inzwischen sehr unterschiedlich auf ihre Fälle zurück.
Ob die heftigen Auseinandersetzungen zwischen Gruppen lediglich Episoden sind oder ob die Universität zunehmend den offenen Diskurs verlernt, ist praktisch eine eigene wissenschaftliche Debatte geworden.