Studie verzeichnet mehr Gegenwind für Hassrede

Seit 2016 veröffentlicht die Landesanstalt für Medien NRW jährlich eine repräsentative forsa-Umfrage zur Wahrnehmung von Hassrede in der Bevölkerung und auch in diesem Jahr liegen wieder aktuelle Zahlen vor. Auffällig sind dabei vor allem zwei Dinge: immer mehr Menschen gehen aktiv gegen Hassrede vor, während besonders häufig die jüngeren Befragten angeben, selbst bereits von Hassrede betroffen gewesen zu sein.

Der Anteil der Befragten, denen Hate Speech im Internet begegnet ist, bleibt mit 76 Prozent auf konstant hohem Niveau. Dabei zeigen sich in der Auswertung deutliche altersspezifische Unterschiede bei der Wahrnehmung von Hate Speech im Internet: Je jünger die Befragten sind, desto mehr Hassrede nehmen sie wahr. Und sie sind überdurchschnittlich häufig selbst von Hassrede betroffen. Knapp 40 Prozent der 14- bis 24-Jährigen, die schon Hasskommentare wahrgenommen haben, geben außerdem an, selbst schon einmal von Hassrede betroffen gewesen zu sein.

»Eine Erkenntnis aus den forsa-Zahlen in diesem Jahr ist bitter: Hass und das Internet gehören scheinbar schwer trennbar zusammen. Seit Jahren ist die Wahrnehmung von Hassrede unverändert hoch, die persönliche Betroffenheit nimmt zu. Aber eine weitere Erkenntnis gibt es auch und die macht Hoffnung: Es ist vor allem die Gesellschaft selbst, die Verantwortung für den öffentlichen Raum im Internet übernehmen muss und das auch immer mehr tut. Strafverfolgungsbehörden, Medienaufsicht und die Bevölkerung setzen sich gemeinsam gegen Hassrede ein und genauso muss das sein – wir brauchen jede Demokratin und jeden Demokraten«, kommentiert der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, Dr. Tobias Schmid, die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage.

Über die Jahre zeichnet sich im Rahmen der Erhebung immer deutlicher ab, dass sich Menschen mit Hasskommentaren beschäftigen (2019 – 36%, 2023 – 40%) und mehr Menschen, Hasskommentare bzw. deren Urheberinnen und Urheber bei den Plattformen melden (2019 – 25%, 2023 – 30%). Auch hier sind die jungen Zielgruppen aktiver als die älteren.

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