Bundestag mit digitalem Informationsangebot zur Geschichte der Frankfurter Nationalversammlung am Start

Am morgigen 18. Mai jährt sich das Zusammentreten der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zum 175. Mal. Aus diesem Anlass erinnert der Deutsche Bundestag auf seiner Internetseite mit neuen Informationsangeboten an das erste gesamtdeutsche Parlament von 1848/49.

Dort finden sich historische Hintergründe, Debatten und Reden zur Frankfurter Nationalversammlung sowie Hinweise auf aktuelle Veranstaltungen des Deutschen Bundestags zur Parlamentsgeschichte. In Interviews sprechen namhafte Experten und Expertinnen wie der Zeithistoriker Christopher Clark, die Professorin der Sorbonne-Universität Hélène Miard-Delacroix sowie der deutsche Historiker Dieter Langewiesche über die Bedeutung der damaligen Vorgänge und die Rolle der Parlamente in der Revolution. Sie ordnen die Ereignisse in die Geschichte der Demokratie in Deutschland ein und erläutern, warum es lohnt, sich auch heute noch an 1848/49 zu erinnern.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sagte angesichts des Starts des neuen Angebots, dass die Mitglieder der Nationalversammlung der Frankfurter Paulskirche für uns noch heute in vielerlei Hinsicht Vorbilder sein könnten: »Die Abgeordneten von damals hatten schon früh erkannt: Menschenrechte und Grundrechte müssen in einer Verfassung garantiert sein, damit sie wirksam sein können. Dafür standen sie ein in der Frankfurter Nationalversammlung. Dieser Einsatz hat von ihnen großen Mut erfordert«. Das Wissen um die Vorgänge von damals helfe uns auch heute: »Wir brauchen weiter den Geist von 1848/49 und auch den Willen, sich jeden Tag aufs Neue für unsere Demokratie und für die Gewährleistung der Grundrechte in Deutschland und Europa einzusetzen«, so die Bundestagspräsidentin.

Ausstellung zur Paulskirchenverfassung
Noch bis zum 8. September 2023 ist in der Abgeordnetenlobby im Reichstagsgebäude die Ausstellung »Odyssee einer Urkunde. Die Paulskirchenverfassung vom 28. März 1849 – Deutsche Geschichte(n) in einem Dokument« zu sehen. Flankiert von einer gesondert erhältlichen Broschüre zeichnet diese Ausstellung die abenteuerliche Geschichte der Verfassungsurkunde nach. Teils spannend wie ein Krimi wird eine etwas andere Verfassungsgeschichte erzählt, die nicht nur die Arbeit der Parlamentarier würdigt, sondern entlang der Objektgeschichte auch aufzeigt, wie die Deutschen sich in ganz unterschiedlichen politischen Systemen mit ganz unterschiedlichen Narrativen auf die Revolution bezogen.

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