Dokuserie liefert Einblicke in die militante Neonaziszene

Die journalistische Berichterstattung aus dem Zentrum der äußerst verschlossenen und konspirativ agierenden rechten Szene ist ein schwieriges Unterfangen. Über Jahrzehnte war »Michael« Teil der Szene. In der dreiteiligen Dokuserie »Geständnisse eines Neonazis«, die ab jetzt in der ZDFmediathek zu finden ist, packt er aus. Um seine Anonymität zu wahren, werden »Michael« und seine Erzählung virtuell animiert.

»Michael« ist eine besondere Quelle: Er war nicht nur Teil rechter Gruppierungen, sondern hatte Kontakt zu national und international vernetzten rechten Kameradschaften, die untereinander konkurrieren. Und das, was »Michael« über die Machenschaften und Strukturen der militanten Neonaziszene erzählt, ist besorgniserregend: Vorbereitungen auf den Tag des Systemzusammenbruchs, grenzübergreifender Waffenschmuggel, Rechtsrock als Finanzierungsquelle für rechten Terror. »Michael« legt auch offen, wie Rechte im europäischen In- und Ausland weitgehend unbeobachtet von den Sicherheitsbehörden planen und agieren können.

Alle Aussagen der Quelle wurden von einem Rechercheteam über Monate hinweg akribisch auf Belegbarkeit geprüft. Im Film ordnen darüber hinaus Behördenvertreter und Kenner der Szene die Aussagen der Quelle ein.

Im ZDF-Hauptprogramm wird die Dokuserie von Dennis Leiffels in einer etwas gekürzten Fassung am Mittwoch, 10. Mai, 22.15 Uhr, und am Mittwoch, 17. Mai 2023, 22.45 Uhr, gezeigt.

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