Gerade ist die Doku-Reihe »#Ukraine – mein Land im Krieg« über und von ukrainischen Kindern und Jugendlichen für den Grimme-Preis 2023 nominiert worden, da starten neue Folgen der Videotagebücher. Darin berichten Arina, Vlad, Luch, Taisiya und andere über ihr Leben nach einem Jahr Krieg. Darüber, wie sich ein Winter im Krieg anfühlt, darüber, wie es ist, wenn man seit einem Jahr im Exil leben muss und nicht nachhause kann. Darüber, was sie für Hoffnungen ins Jahr 2023 setzen.
In der im März 2022 gestarteten KiKa-Reihe erzählen Kinder und Jugendliche aus der Ukraine schonungslos von ihrem Alltag im Krieg. Ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle teilen sie in kurzen Videobotschaften, die sie mit ihrem Handy aufnehmen. Was bedeutet es, wenn im eigenen Land plötzlich Krieg herrscht? Wie verhält man sich, wenn das eigene Dorf, die eigene Stadt beschossen wird? Wie geht es den Kindern nach einem Jahr im Krieg?
Arina (10 Jahre) ist im Sommer 2022 aus dem von der russischen Armee zwischenzeitlich besetzten Cherson im Süden der Ukraine geflüchtet und lebt seit einem halben Jahr in Deutschland, geht in Bremen zur Schule. Rückkehr nach Cherson? Immer noch keine Option für die Familie. Arina erzählt davon, wie sie sich fühlt, wenn sie an ihre Heimatstadt denkt und wie das geht – woanders heimisch werden.
Inna (13 Jahre) und ihre Familie sind in der Ukraine geblieben. Käse machen war für Innas Familie vor dem Krieg ein interessantes Hobby – seit Kriegsausbruch versorgen sie damit das gesamte Dorf, denn es gibt kaum Lebensmittel zu kaufen. Mittlerweile lebt die Familie von der Käserei.
Luch (8 Jahre) und seine Familie bringen zurückgelassene Tiere aus der Ukraine über die Grenze in Sicherheit. Sie leben in der Nähe von Kyiv, meist ohne Wasser und Strom, ein Generator hilft beim Nötigsten. Doch die Familie will die geretteten Tiere nicht allein lassen. Luch zeigt uns, wie Schule im Krieg organisiert wird – weitgehend digital – nicht leicht, wenn ständig der Strom ausfällt.
Taisiya (12 Jahre) lebt mit ihrer Familie im weitgehend zerstörten Sumy. Sie hat sich eine Grubenlampe zugelegt, weil dauernd der Strom ausfällt, oft müssen sie im dunklen Supermarkt einkaufen. Sie berichtet von ihren Plänen und Hoffnungen, die sie ins Jahr 2023 setzt – »wenn der Krieg dann endlich vorbei, schaffe ich mir eine Zuckerwattemaschine an und stelle mich damit mitten ins Stadtzentrum von Sumy, damit alle was davon haben.«
Vlad (18) ist auf abenteuerlichen Wegen über Russland bis nach Irland geflohen. Er stammt aus Mariupol und möchte unbedingt dahin zurück. Er hat in Irland ein Theaterprojekt für ukrainische Kinder organisiert. »Alle unsere schmerzhaften Erfahrungen müssen zu Kunst werden, damit die Welt davon erfährt.«