Frank Ebert, Mitbegründer und langjähriger Mitarbeiter des Archivs der DDR-Opposition, ist Berlins neuer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Er löst Tom Sello ab, dessen fünfjährige Amtszeit turnusgemäß ausgelaufen ist.
Frank Ebert war bisher für die Robert-Havemann-Gesellschaft in Berlin tätig. Er ist am 18. März 1970 in Halle an der Saale geboren und ab 1981 in Ost-Berlin aufgewachsen. Der gelernte Werkzeugmaschinenbauer verweigerte den Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee und war ab 1988 in der Umwelt-Bibliothek und in deren Druckerei tätig. 1989/90 trug Ebert unter anderem zur Aufdeckung der Fälschung der Kommunalwahlen bei. Zum 25. Jahrestages des Mauerfalls im November 2014 war er wesentlich an der »Lichtgrenze« in Berlin beteiligt, die mit der Kulturprojekte GmbH realisiert wurde. Ebert wurde dafür im Jahr 2015 mit dem Verdienstorden des Landes Berlin geehrt.
Der neue Landesbeauftragte wurde vom Abgeordnetenhaus gewählt und anschließend vom Berliner Senat ernannt. Er steht in einem öffentlich-rechtlichen Amtsverhältnis im Geschäftsbereich der Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit. Er ist in der Ausübung seines Amtes unabhängig, nur dem Gesetz unterworfen und von fachlichen Weisungen freigestellt.
Die feierliche Amtseinführung von Frank Ebert wird morgen im Abgeordnetenhaus erfolgen.