Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und den damals begangenen Verbrechen, insbesondere dem Mord an Millionen Jüdinnen und Juden, nimmt in Schule und außerschulischer Bildung einen wichtigen Platz ein. Um die Erinnerungskultur sowie die historisch-politische Bildung von Schülerinnen und Schülern im Unterricht sowohl in der Schule als auch an Gedenkstätten und außerschulischen Lernorten zu fördern, bietet die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Kooperation mit der International School for Holocaust Studies Yad Vashem in Israel, der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz und der Berliner Landeszentrale für politische Bildung eine 10-tägige Fortbildungsreise für interessierte Lehrkräfte und Fachkräfte der außerschulischen historisch-politischen Bildung an.
Bei der Fortbildungsreise handelt es sich um eine langfristige Zusammenarbeit der Partner mit dem Ziel, in Berlin einen Kreis von pädagogischen Fachkräften zu den angesprochenen Themen zu etablieren.
Schwerpunkt der Fortbildung ist die Vermittlung von Fragen jüdischen Lebens vor, während und nach der nationalsozialistischen Verfolgung in der schulischen und außerschulischen Bildung sowie die Auseinandersetzung mit verschiedenen Zugängen von Erinnerungskultur. Die Fortbildung beinhaltet dabei auch den Besuch verschiedener Orte und die Exkursion zu unterschiedlichen Stätten. Weiterhin soll ein Austausch mit israelischen Kolleginnen und Kollegen sowie Vertreterinnen und Vertretern der israelischen Gesellschaft ermöglicht werden. Im Vor- und Nachbereitungsseminar ist die Auseinandersetzung mit aktuellem Antisemitismus ein zusätzlicher Schwerpunkt. Darüber hinaus sollen aus dem Kreis der Teilnehmenden konkrete pädagogische Projekte entstehen, die von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie inhaltlich und finanziell unterstützt werden.
Die Fortbildung soll zum besseren Verständnis unterschiedlicher Perspektiven auf die Geschichte der Verfolgung beitragen und außerdem die Zusammenarbeit von Schulen mit Gedenkstätten und außerschulischen Lernorten der historisch-politischen Bildung im Berliner Raum stärken. Nähere Informationen können Sie den untenstehenden Programminformationen und dem Anforderungsprofil entnehmen.
Programminformationen zur Fortbildung für Lehrkräfte und Fachkräfte der außerschulischen historisch-politischen Bildung zur Vermittlung der Geschichte des Holocaust vom 19. – 29. Oktober 2023 in Israel
Die Fortbildungsreise findet vom 19. – 29. Oktober 2023 in Israel statt. Die ersten beiden Tage dienen der thematischen Einführung und werden durch geeignete Exkursionen in Jerusalem unterstützt. Danach schließen sich vier Tage Fortbildungsmodule in der Gedenkstätte Yad Vashem und der International School for Holocaust Studies (ISHS) an. Die verbleibenden Tage dienen der Vertiefung der erlangten Eindrücke und Erkenntnisse an anderen Orten und Gedenkstätten des Landes.
Die Teilnahme an den Seminarveranstaltungen und Exkursionen ist verpflichtend. Es wird daher in der Regel nicht möglich sein, während des Seminars z. B. die Kontakte zu Partnern in Israel zu pflegen oder gar zu knüpfen. Zeit für private Unternehmungen steht außerhalb des Seminarprogramms begrenzt zur Verfügung.
Die Unterbringung der Teilnehmenden erfolgt im Hotel, das Frühstück ist inbegriffen, in Teilen ist eine Seminarverpflegung vorgesehen. Es entstehen weitere Kosten, u.a. für die Verpflegung und für die private Nutzung von Verkehrsmitteln. Die Teilnehmenden tragen außerdem einen finanziellen Eigenanteil von 300,00 Euro.
Vom 29. bis 30. September 2023 findet ein Vorbereitungsseminar für alle Teilnehmenden statt, das dem Kennenlernen und der Vorbereitung auf inhaltliche Aspekte der Fortbildungsreise dient. In einem eintägigen Nachbereitungsseminar im Dezember 2023 sollen die Nutzung der erlangten Erkenntnisse der Fortbildungsreise und Möglichkeiten der Vernetzung zwischen den Teilnehmenden reflektiert werden. Einladungen zu diesen verpflichtenden Veranstaltungen ergehen rechtzeitig.
Die Fortbildungsreise ist als Bildungsurlaub anerkannt.
Anforderungsprofil
+Adressatinnen und Adressaten sind Lehrkräfte aus Berliner Schulen, die vorrangig im Aufgabenfeld 1 und 2 tätig sind.+
+Adressatinnen und Adressaten sind Fachkräfte der außerschulischen historisch-politischen Bildung mit Erfahrung in der historisch-politischen, politischen und internationalen Jugendbildung.+
Sprache
Die Englischkenntnisse müssen so gut sein, dass es den Teilnehmenden möglich ist, einem Vortrag und einer Diskussion in englischer Sprache zu folgen. Die Mehrzahl der Vorträge wird in Deutsch gehalten. Eine Verständigung mit der Bevölkerung erfolgt überwiegend auf Englisch. Interessenbekundung, auf deren Grundlage die Auswahl der Teilnehmenden erfolgt: In einem kurzen Interessenbekundungsschreiben ist zu erläutern, welche Motive ausschlaggebend für die Interessenbekundung an der Fortbildung sind und in welchem Maße die Teilnahmevoraussetzungen erfüllt werden. Außerdem erbitten wir einen kurzen tabellarischen Lebenslauf (aus organisatorischen Gründen bitte den Namen wie im Reisepass), der u.a. die folgenden Informationen beinhaltet:- bisherige schulische oder außerschulische Projekte etc. zum Themenfeld Holocaust-Education und/oder Antisemitismus und/oder Rassismus und Diskriminierung
- konkret geplante schulische oder außerschulische Projekte zum Themenfeld
- künftige Projekte bzw. Projektideen in eigenen pädagogischen Kontexten, eventuell auch mit Kooperationspartnern wie Gedenkstätten und anderen Institutionen/Trägern
Interessensbekundungen können bis zum 15. Februar 2023 eingereicht werden:
Für Lehrkräfte der Berliner Schulen an:
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
Frau Elke Bechtloff-Krüger
Bernhard-Weiß-Str. 6
10178 Berlin
Das Interessenbekundungsschreiben kann auch direkt gemailt werden an: elke.bechtloff-krueger@senbjf.berlin.de
Für Fachkräfte der außerschulischen historisch-politischen Bildung an:
Berliner Landeszentrale für politische Bildung
Frau Anja Witzel
Hardenbergstraße 22–24
10623 Berlin
Das Interessenbekundungsschreiben kann auch direkt gemailt werden an: anja.witzel@senbjf.berlin.de