Eine neue crossmediale Reihe der ARD fragt danach, ob und wie Zugewanderte in Deutschland eine neue Heimat finden können. »#unterAlmans« ist in fünf Folgen (5 × 25 Min.) in der ARD Mediathek abrufbar. Jede Folge widmet sich einem anderen Thema: »Hoffnung«, »Enttäuschung«, »Wut«, »Heimat« und »Deutschsein«. Parallel gibt es in der ARD Audiothek den gleichnamigen “ünfteiligen Podcast »#unterAlmans«.
Unter welchen Voraussetzungen kann Deutschland in Zukunft mit Stolz sagen: »Wir sind ein Einwanderungsland und das ist auch gut so!«? Salwa Houmsi, Moderatorin von »13 Fragen« und »Aspekte«, trifft Menschen, die in den letzten 70 Jahren nach Deutschland kamen. Sie erzählen ihre Geschichte von Deutschland Ost und West als zweiter Heimat, von ihren Hoffnungen und Enttäuschungen. Salwa Houmsi selbst sagt: »Ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn die Leute mich als Syrerin ansprechen. Ich bin Berlinerin, genauer gesagt Kreuzbergerin!«
Salwa Houmsi, gerade ausgezeichnet mit dem Deutschen Fernsehpreis, geht in der neuen Reihe der Frage nach, was man aus den Etappen der Vergangenheit mitnehmen kann und unternimmt eine bunte, generationenübergreifende, emotionale Reise durch die Jahrzehnte. Zu Wort kommen ausschließlich Menschen, die eine Migrationsbiographie haben und also »unter Almans« – inmitten einer biodeutschen Mehrheitsgesellschaft – leben. Ihre Erfahrungen eröffnen eine neue Perspektive auf deutsche Geschichte. Salwa Houmsi formuliert daraus Fragen. Wie können durch Migration zerrissene Familien dieses Trauma überwinden und im Einwanderungsland eine Heimat finden? Was ist der gesellschaftliche Nährboden für Rassismus? Und wie umfassend nutzt Deutschland das Potential von Menschen mit Migrationsgeschichte?
Antworten sucht Salwa bei Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet: Naika Foroutan (dt. Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung), Ozan Zakariya Keskinkılıç (Politikwissenschaftler) und Marina Weisband (Psychologin) erläutern Zusammenhänge, geben Lösungsansätze – und Prognosen.
Im begleitenden Podcast von COSMO Bremen blickt Salwa Houmsi mit ihren Gästen zurück auf die Anfänge der deutschen Migrationsgeschichte, macht den Reality Check mit der Community und schaut konstruktiv darauf, was in Zukunft besser laufen muss. Joy Denalane erzählt von ihrer Familiengeschichte, die von der Apartheid geprägt wurde und wie es ist, mit einer weißen, deutschen Mutter und einem schwarzen Vater aus Südafrika in Berlin aufzuwachsen. Parshad Esmaeili, mehrfach ausgezeichnete Comedian aus Offenbach beschreibt, wie der rassistische Anschlag in Hanau sie nicht nur wegen der räumlichen Nähe traurig und wütend macht, sondern auch ihr Leben und das der migrantischen Community verändert hat. Und Gianni Jovanovic, Sohn einer Roma-Familie und Opfer eines rassistischen Brandanschlages, reflektiert den umstrittenen Heimat-Begriff und wie ein Heimat-Ministerium sein müsste, um tatsächlich ein Zuhause-Gefühl für alle in Deutschland zu schaffen.