Eine neue sechsteilige Storytelling-Podcastreihe von ARD Kultur geht den Geschichten von Objekten in deutschen Museen nach, die dort eigentlich gar nicht sein dürften, weil sie vor allem in kolonialen Kontexten aus den Herkunftsländern entwendet wurden. »Akte: Raubkunst?« ist ein True-Crime-Podcast der anderen Art: kulturell, vielschichtig – und zugleich Aufarbeitung einer Geschichte, über die immer noch viel zu gerne geschwiegen wird.
Die Journalistin und Bildungs-Aktivistin Helen Fares ist Hostin dieses Podcasts. Sie ist die Ermittlerin, die Wissen zusammenträgt und der Frage nachgeht: Wie sind die Objekte nach Deutschland gekommen? Dazu muss sie zurück in ein Kapitel der Geschichte, über das bisher noch viel zu selten gesprochen wird: Die Kolonialzeit – als europäische Mächte sich nicht nur Land und Ressourcen aneignen, sondern auch Kulturgüter und Kunstobjekte, sie sammeln oder auch mit Gewalt rauben. Die Spuren führen auf Schiffe, zu Ausgrabungsstätten, in Archive und in Auktionshäuser. Die Podcasterin spricht mit Menschen, die die Herkunft der Objekte erforschen und mit Menschen, die sie zurückfordern.
Helen Fares zeigt sich begeistert vom Alleinstellungswert ihres Projekts: »Die Hörer:innen erleben eine Mischung aus historischem Wissen, True Crime und der Möglichkeit in deutsche Museen zu gehen, und teilweise hautnah zu sehen, wovon wir da überhaupt sprechen.«
»Akte: Raubkunst?« verfolgt die Geschichten von sechs Fällen mit einer Länge zwischen 35 – 50 Minuten:
- Folge 1– Nofretete (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Berlin)
- Folge 2 – Afghanistan Marmorpaneel (Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg)
- Folge 3 – Benin Bronzen (Grassi Museum für Völkerkunde, Leipzig)
- Folge 4 – Blauer Reiter Pfosten (Museum Fünf Kontinente, München)
- Folge 5 – Ahnenschädel (Übersee Museum, Bremen)
- Folge 6 – Ngonnso Statue (Humboldt Forum, Berlin)
Die Folgen 1 – 4 sind bereits in der ARD Audiothek online an den kommenden zwei Donnerstagen erscheint jeweils eine neue Folge.