BLoG-Spezial #2030: Mit Recycling aus der Plastikkrise?

In dieser BLoG-Woche stellen wir anlässlich des Sommerkinos #2030 Fragen der nachhaltigen Entwicklung in den Mittelpunkt. Wir starten mit dem Hinweis auf eine ARD-Dokumentation, die am blitzsauberen Image des Plastik-Recyclings kratzt.

In den letzten Jahren hat sich die Plastikkrise verschärft. Bilder von verendeten Tieren und verschmutzten Ozeanen gehen um die Welt. Die Verpackungsindustrie meint, eine Lösung für das Problem zu haben: Recycling. Auf immer mehr Flaschen, Schachteln und Tüten findet sich der Aufdruck »100% recycelbar«. Aber wenn Recycling wirklich die Lösung ist, warum wird dann heute mehr Neuplastik produziert als je zuvor? Könnte Recycling in Wahrheit nichts weiter als »Greenwashing« sein?

Die Dokumentation »Die Recyclinglüge« nimmt eine Industrie unter die Lupe, die das Problem offenbar lieber verbirgt als löst. Die Autoren spüren Müllmakler auf, die Plastikmüll illegal im Ausland verklappen, Industriezweige, die sich an der Verbrennung von Müll bereichern, und Mafia-Netzwerke, die mit Abfallschmuggel inzwischen so viel Geld verdienen wie mit Menschenhandel. Der Film zeigt, wie einige der größten Konsumgüterhersteller der Welt Recycling als Vorwand benutzen, um ohne Konsequenzen weiter die Umwelt verschmutzen zu können.

Wir alle leben in einer Welt, die im Müll ertrinkt, und dieser Film stellt die Frage: Wer verdient an der Plastikkrise? Ausgemachte Fans des grundguten Gefühls, das die mülltrennende Nutzung der Gelben Tonne vermittelt, müssen bei dieser Doku ganz stark sein.