Erleben Grenzen im 21. Jahrhundert eine Renaissance?

Die TU Chemnitz präsentiert seit 2018 in ihrem Podcast »TUCscicast« aktuelle Forschungsinhalte. In der neusten Folge sprechen Migrationsforscherin Prof. Dr. Birgit Glorius von der TU Chemnitz sowie der Sachbuchautor und Grenzforscher Prof. Dr. Steffen Mau von der Humboldt-Universität zu Berlin über die aktuelle und künftige Bedeutung von Grenzen insbesondere in Europa

Mit dem Siegeszug der Globalisierung schienen die Landesgrenzen auf dem Rückzug zu sein, 2020 feierte etwa der Schengen-Raum sein 25-jähriges Bestehen. Wer in dieser Zeit geboren und aufgewachsen ist, kennt Grenzen eher aus dem Geschichtsbuch oder vom bangen Gefühl bei der Einreisekontrolle am Flughafen. In den vergangenen Jahren scheint es allerdings wieder gegenläufige Tendenzen in Sachen Grenzöffnung zu geben. Die Europäische Union schottete sich im Zuge der Flüchtlingsbewegung nach außen ab, mit dem Brexit gibt es wieder Zollgrenzen und auch die Corona-Pandemie hat vielerorts Grenzen wieder spürbar werden lassen. Erleben Grenzen insbesondere in Europa eine Renaissance?

Hierüber sprechen Prof. Dr. Birgit Glorius, Inhaberin der Professur Humangeographie mit dem Schwerpunkt Europäische Migrationsforschung der Technischen Universität Chemnitz, und Prof. Dr. Steffen Mau. Mau ist Professor sowie Leiter des Lehrbereichs Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Buch „Sortiermaschinen – Die Neuerfindung der Grenze im 21. Jahrhundert« ist für den Deutschen Sachbuchpreises 2022 nominiert. In seinem Werk beschreibt er unter anderem, wie Globalisierung und Digitalisierung entgegen der naheliegenden Vermutung eher zu einer neuen Beschränkung statt Entgrenzung führen. Dieses Buch ist auch in unserem Besuchszentrum erhältlich.

Der Podcast ist über alle üblichen Plattformen abrufbar und kann auch per Web-Player angehört werden.