Hingucken oder Wegschauen? Verändern oder Stillstehen? Die Entscheidung liegt bei uns. Mit Fragen nach Zivilcourage und Mut, die vor dem Hintergrund von Kriegen und Krisen hochaktuell sind, beschäftigt sich »Susi und Wir. Vom Hingucken und Wegschauen«, die neue Ausstellung des Alice – Museum für Kinder im FEZ-Berlin, zu erleben vom 7. Mai 2022 bis 12. Juli 2023.
Anhand der wahren Geschichte des jüdischen Mädchens Susi Collm, das sich von 1942 bis 1945 vor den Nationalsozialist:innen verstecken musste, stellt das Kindermuseum die dringliche Frage nach Engagement und Zivilcourage in unserer Gesellschaft. Ob in der »Schule«, im »Bahnhof« oder »Versteck«: In den sieben interaktiven Stationen der Stadtkulisse erfahren die Besucher:innen, wie Susi Collm und ihre Familie die Nazizeit in Berlin und Umgebung überlebten, weil Menschen ihnen geholfen haben – und weil sie trotz des Grauens nicht aufgaben. Ihre historischen Bezüge verknüpft die Ausstellung mit sehr gegenwärtigen Themen. So sorgen eine »Gedankenlesebrille« oder ein »Gehirnwäsche-Check« für die Auseinandersetzung mit Ausgrenzung, Verfolgung sowie Zuschauer- und Täterschaft. Zugleich können die Gäste in Videobeiträgen sehen, hören und spüren, welch lebendiges jüdisches Leben es heute in Deutschland gibt.
Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sowie dem Anne Frank Zentrum nach Motiven des Kinderbuchs »Susi, die Enkelin von Haus Nummer 4« von Birgitta Behr entstanden. Sie wird ab Sommer 2023 als Wanderausstellung für einen lokalen wie bundesweiten Verleih zur Verfügung stehen.