Die Unzufriedenheit mit der Politik geht bei jungen Menschen in Deutschland weit über die Tagespolitik hinaus. Das belegt eine Studie der Vodafone Stiftung Deutschland.
Obwohl die Mehrheit der jungen Menschen (66 Prozent) ihre Generation als eine wahrnimmt, die politisch etwas verändern möchte, hat weniger als ein Drittel (29 Prozent) das Gefühl, Politik beeinflussen zu können. Drei Viertel (75 Prozent) erleben die deutsche Demokratie als zu schwerfällig, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu lösen. Der Aussage “es ändert sich nichts, egal wer regiert” stimmten 58 Prozent der Befragten zu. Lediglich 23 Prozent erwarten, dass Deutschland den klimapolitischen Anforderungen bis 2050 gerecht wird. Weniger als ein Drittel (30 Prozent) denkt, dass Deutschland bis dahin sozial gerechter sein wird als heute und nur 28 Prozent sind überzeugt, dass das deutsche Bildungssystem zu diesem Zeitpunkt erstklassig sein wird.
Entsprechend pessimistisch blicken junge Menschen nach vorne: 86 Prozent machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Nur acht Prozent haben die Hoffnung, dass es ihren Kindern einmal besser gehen wird als ihnen.
Die Geschäftsführerin der Vodafone Stiftung, Dr. Johanna Börsch-Supan, warnt davor, dass die Themen junger Menschen durch die andauernde Pandemie und den Krieg in der Ukraine weiter in den Hintergrund rücken. „Dabei bietet der neue Bundestag mit seinen vielen neuen, jungen Abgeordneten die einmalige Chance, hier etwas zu ändern. Wir sollten sie nutzen – sonst resigniert eine ganze Generation”, so Börsch-Supan.
Um die Debatte um eine bessere Einbindung der Generation Z in das politische Geschehen voranzutreiben, haben fünf junge Bundestagsabgeordnete von FDP und Bündnis 90 / Die Grünen – Tobias B. Bacherle, Deborah Düring, Maximilian Funke-Kaiser, Max Lucks und Ria Schröder – die Studienergebnisse kommentiert. FDP und Bündnis 90 / Die Grünen waren die Parteien, die bei der letzten Bundestagswahl die meisten Stimmen junger Menschen erhalten haben.