Der lange Weg zur UN-Kinderrechtskonvention

Laut einer repräsentativen Umfrage ist die in der Bevölkerung wahrgenommene Kinderfreundlichkeit unseres Landes gesunken. Nur 48 Prozent der Befragten sind demnach der Meinung, dass Deutschland ein kinderfreundliches Land ist. Das seien acht Prozentpunkte weniger als noch vor vier Jahren und zehn Prozentpunkte weniger als vor sieben Jahren, wie das Deutsche Kinderhilfswerk heute anlässlich seines 50. Geburtstags mitteilte. Die Organisation leitet daraus einen deutlichen Handlungsauftrag für Politik und Gesellschaft ab, mehr als bisher für ein kindgerechtes Deutschland zu tun.

Laut der Umfrage sehen es 92 Prozent der Befragten als sehr wichtig oder wichtig an, dass die Interessen von Kindern auch in Krisenzeiten, wie zum Beispiel während der Corona-Pandemie, berücksichtigt werden. Dass dies tatsächlich erfüllt wird, meinen hingegen nur 17 Prozent. Sehr große Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit gebe es auch bei der Frage der Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland und beim Schutz der Kinder vor Gewalt. Außerdem sehen fast die Hälfte der Befragten Probleme bei der Umsetzung des Anspruchs auf ausreichend Spiel- und Freizeitmöglichkeiten für Kinder.

Dass Kinderrechte überhaupt ein relevantes Thema sind, war lange Zeit alles andere als selbstverständlich. So war Kinderarbeit in der westlichen Welt noch bis in das 19. Jahrhundert hinein völlig normal. Das Recht auf gewaltfreie Erziehung hat gar erst im Jahr 2000 den Weg in unser Grundgesetz gefunden. Ein Feature aus der Reihe Radiowissen des Bayerischen Rundfunks nimmt uns mit auf einen Streifzug durch die Geschichte der Kinderrechte.