Das Heidentum erleben viele Menschen als naturverbundener, geheimnisvoller und sinnlicher als klassische Religionen. Dennoch wird es oft auch mit der rechten Szene in Verbindung gebracht. Inwieweit solche Vorurteile zutreffen, zeigt die neue ARD-Doku “Schamanen, Hexen, neue Heiden”.
Auf der Suche nach Sinn und Orientierung interessiert sich eine wachsende Zahl von Menschen für Religionen alter Kulturen, heidnische Mythen und Riten. Sie sehen im Neuheidentum eine Alternative zur modernen, auf Konsum ausgerichteten Lebensweise. Eine Religion, die sie als naturverbundener, geheimnisvoller und sinnlicher empfinden als etwa das Angebot der klassischen Kirchen.
So fand auch Gudrun Pannier alias Sinmara zum Heidentum. Nach Abschluss ihres Theologiestudiums fühlte sie sich in der christlichen Kirche nicht mehr zuhause. Heute praktiziert sie verschiedene heidnische Strömungen und lebt als Druidin.
Voenix, der mit bürgerlichem Namen Thomas Vömel heißt, ist Schamane und in der neuheidnischen Szene nicht unbekannt. Auf Veranstaltungen in ganz Deutschland, in seinen Büchern und auf seinem YouTube-Kanal informiert er über Themen und Menschen aus der Heidenszene.
Luna ist 18 Jahre alt und gerade als jüngstes Mitglied in eine der größten Heidnischen Gruppen Deutschlands aufgenommen worden. Am “Eldaring” schätzt sie die Offenheit und Diversität der Gruppe. Für Luna gehört die Regenbogenflagge genauso zu heidnischen Ritualen wie Met-Horn und Götterfiguren.
Der Film lässt nicht nur Heiden und Heidinnen über ihren Glauben erzählen, zu Wort kommen auch Expertinnen und Experten: Die Literaturwissenschaftlerin Stefanie von Schnurbein hat sich über viele Jahre kritisch mit der Szene auseinandergesetzt und über die Verbindungen heidnischer Gruppen zur rechten Szene geforscht. Rudolf Simek, Fachmann für Mythologie und Skandinavistik, beschäftigt sich mit der Religion der Germanen und den Überlieferungen, auf die sich die Neuheiden beziehen.
Die MDR/rbb-Koproduktion “Schamanen, Hexen, neue Heiden” gibt Einblicke in die schillernde Welt des Heidentums und beschreibt, was Menschen heute an den alten Göttern fasziniert.