Der in Dubai ansässige Kommunikationsdienst Telegram ist dank fehlender staatlicher Zugriffsmöglichkeiten in Russland, aber auch in Ländern wie Belarus und Iran zu einem mächtigen Instrument für regimekritische Protestbewegungen geworden. Diese Kommunikationsfreiheit hat jedoch eine gewaltige Kehrseite: Während hetzerisch-menschenfeindliche Inhalte, die auf etablierten Internet-Plattformen wie Facebook oder YouTube geäußert werden, mittlerweile strafrechtlich geahndet werden können, hat sich der 2013 gegründete Dienst Telegram zu einem Tummelplatz für Hass-Inhalte, offene Demokratieverachtung und Gewaltaufrufe entwickelt – auch und gerade im Zusammenhang mit dem Thema Infektionsschutz.
In ihrem SWR-2-Wissen-Feature „Telegram – Der Messengerdienst als rechtsfreier Raum“ legen die Autoren Tassilo Hummel und Jan Karon den Finger in die Wunde staatlicher Machtlosigkeit gegenüber dem immer deutlicher zutage tretenden Bedrohungspotenzial, das Telegram für unsere freiheitliche Demokratie birgt.