Im Park, in der Kita oder im Stadtteilzentrum begegnen sich Menschen aus der Nachbarschaft. Maßnahmen zur Förderung dieser Begegnungen sind schon lange Bestandteil der sozialen Quartiersentwicklung. Akteure aus Politik und Planung sehen darin einen zentralen Hebel, um den Zusammenhalt zu stärken. Die beiden ILS-Wissenschaftler Felix Leo Matzke und Ralf Zimmer-Hegmann vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) haben die Rolle von Begegnungseinrichtungen nun genauer untersucht. Ihre Ergebnisse haben sie im aktuellen ILS-IMPULSE »Quartier braucht Begegnung« aufbereitet.
»Begegnungseinrichtungen und ihre Angebote sind wichtige Dreh- und Angelpunkte bei der Bewältigung des eigenen Alltags oder dem Aufbau persönlicher Netzwerke. Diese Orte wiederkehrender Begegnung bieten Möglichkeiten gegenseitiger Unterstützung und können das nachbarschaftliche Miteinander stärken«, erläutert Zimmer-Hegmann. Die Wissenschaftler stießen auf unterschiedliche Hilfeleistungen für den Alltag, die sowohl durch die Einrichtungen selbst oder auch unter den Teilnehmenden erfolgen: beispielsweise zur Wohnungssuche oder Tipps und Ratschläge zur Schulwahl der Kinder.
Ob eine Einrichtung auch tatsächlich als Begegnungsort wahrgenommen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. » „Eine gute Erreichbarkeit ist ebenso wichtig wie niederschwellige, für die Menschen vor Ort passende Angebote«, so Matzke. Langfristig erfolgreiche Begegnungsarbeit brauche Kontinuität, auch bei der Finanzierung.
Während der Corona-Pandemie haben viele Einrichtungen auf digitale Angebote gesetzt. »Kompensieren können sie die tatsächliche Begegnung im Quartier aber nicht«, so die Wissenschaftler.
Die in ILS-IMPULSE vorgestellten Ergebnisse basieren auf der Studie »Begegnung schaffen« des vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. Das ILS ist in der Studie der Frage nachgegangen, welche Bedeutung Begegnungseinrichtungen für die soziale Quartiersentwicklung haben und wie gute Rahmenbedingungen für ihre erfolgreiche Arbeit geschaffen werden können.