Mit Unterrichtsmaterialien reagieren Grimme Akademie und Deutscher Volkshochschul-Verband e.V. auf Verschwörungserzählungen in der Pandemie.
Die Corona-Krise hat die Verbreitung von Verschwörungserzählungen begünstigt. Gerade angesichts komplexer und kontrovers diskutierter Themen erscheinen fälschlich vereinfachte Erklärungsmuster vielen Menschen besonders verlockend. Über digitale Kanäle können sie rasch an Reichweite gewinnen und sich in Filterblasen verfestigen. Diesem Trend wollen Volkshochschulen mit gezielter Medienbildung insbesondere junger Menschen entgegenwirken. Im Auftrag der Zentralstelle Politische Jugendbildung des Deutschen Volkshochschul-Verbands e.V. (DVV) hat die Grimme Akademie dazu nun Lernmaterialien und ein passendes Kurskonzept entwickelt. Die Modulbox ist ab sofort kostenlos erhältlich.
„Verschwörungserzählungen gibt es nicht erst seit Corona“, sagt DVV-Direktorin Julia von Westerholt. „Aber die Corona-Krise hat uns die Gefahr besonders vor Augen geführt: Verschwörungserzählungen blenden rationale Argumente systematisch aus. Das polarisiert und gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Politische Medienbildung klärt darüber auf und stärkt die kritische Urteilskraft.“
„Verschwörungserzählungen sind zu einer Herausforderung für unsere Demokratie geworden, wir alle haben noch die Bilder vom ‚Sturm auf den Reichstag‘ aus dem letzten Jahr in Erinnerung,“ so Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach. Dabei müsse uns allen klar sein: Auch Jugendliche und junge Erwachsene werden – gerade im Netz – mit Verschwörungserzählungen konfrontiert, weshalb Angebote wie „Medienbildung für Jugendliche und junge Erwachsene. Auf Verschwörungserzählungen reagieren“ nötiger scheinen, denn je. Gleichzeitig werde deutlich, wie das Grimme-Institut wirkt: „Von der Theorie in die Praxis der Medienbildung“, so Gerlach weiter.
Das Angebot richtet sich insbesondere, aber nicht ausschließlich, an Multiplikator:innen, die mit jungen Zielgruppen arbeiten. Die Materialien sind individuell adaptierbar und können somit in unterschiedlichen Kursformaten und mit diversen Zielgruppen eingesetzt werden. Die Materialien sind qualitativ gut aufbereitet und erleichtern Fachkräften die Vorbereitung von Angeboten in diesem Themenbereich. „Wir setzen damit unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Grimme-Institut fort“, freut sich von Westerholt. Und Gerlach fügt hinzu: „Auf diese Weise kann das Grimme-Institut seine theoretische Expertise für die praktische Medienbildung verfügbar machen.“