In einer Online-Konferenz will die Deutsche Gesellschaft e. V. der Migrationsgeschichte der DDR und der neuen Bundesländer nachgehen, den Verbindungslinien zu Rassismus in der DDR nachspüren und langfristige Auswirkungen für die Bevölkerung in den Blick nehmen.
Die deutsche Migrationsforschung ist durch einen westdeutschen Blick geprägt, der die DDR-Geschichte als eine Sondergeschichte betrachtet. Die ökonomischen und politischen Gründe für die Anwerbung von Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeitern, die rechtlichen Grundlagen sowie die Lebenssituation der Migrantinnen und Migranten in der DDR und später im vereinten Deutschland finden in der Forschung und Öffentlichkeit zumeist wenig Beachtung. Um Akzeptanz und Anerkennung gegenüber Migrantinnen und Migranten und ihren Erfahrungen zu fördern, bedarf es jedoch der Aufklärung über historische Zusammenhänge und gesellschaftspolitische Entwicklungen sowie einer Einordnung dieser Erkenntnisse in zukunftsorientierte Debatten.
Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen (Zivil-)Gesellschaft, Politik und Wissenschaft und Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die unmittelbar vom (Nicht-)Integrationsprozess in der DDR betroffen waren, möchte die Deutsche Gesellschaft e. V. die Beweggründe für die Anwerbung von Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter, Ausbildung ausländischer Studierender und die Aufnahme politischer Migrantinnen und Migranten aufarbeiten sowie die unterschiedlichen Wege und Erfahrungswelten von Migrantinnen und Migranten in der DDR und im vereinten Deutschland nachzeichnen.
Die Konferenz unter dem Titel “Vergessene Geschichte(n) – Migrantische Erfahrungen in der DDR und im vereinten Deutschland” findet am 7. Juli 2021 von 10:00 bis 17:00 Uhr statt und kann ohne Anmeldung im Livestream verfolgt werden.
Weitere Informationen liefert dieser Link.