Das Phänomen des Islamismus erfährt nicht erst seit den Anschlägen von Paris, Nizza, Dresden und Wien eine große mediale und gesellschaftspolitische Aufmerksamkeit. Dabei stehen jedoch oftmals Gewaltaspekte im Mittelpunkt. Gerade für die Extremismusprävention ist jedoch eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Islamismus fernab von Gewalt äußerst relevant – auch, um das Phänomen überhaupt besser in den Blick fassen zu können. In der islamistisch geprägten Jugendkultur sind beispielsweise Ansprachen und Codes zu finden, die – wie die Rabia-Hand im Titel verdeutlicht – von Außenstehenden auf den ersten Blick oft gar nicht erkannt oder als problematisch wahrgenommen werden. Diese und weitere Dynamiken der Szene – online wie offline – stellen Schulen, Jugendämter, Behörden und zivilgesellschaftliche Träger vor sehr unterschiedliche Herausforderungen. Für die Präventionsarbeit wirft dies eine Reihe von Fragen auf: Wie und weshalb radikalisieren sich junge Menschen? Wie macht sich Radikalisierung bemerkbar? An welcher Stelle und mit welchen Mitteln kann Prävention ansetzen? Welche Unterstützungsangebote existieren, und wer übernimmt welche Aufgaben in der Präventionslandschaft?
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich das außeruniversitäre Bildungsangebot MasterClass: Präventionsfeld Islamismus der Bundeszentrale für politische Bildung. Das Angebot, das nach erfolgreichem Verlauf und großer Nachfrage im vergangenen Jahr nun erneut aufgelegt wird, richtet sich an Masterstudierende, Masterabsolventinnen und Masterabsolventen mit Interesse an einer beruflichen Tätigkeit in der Islamismusprävention sowie Berufsneueinsteigende im Präventionsfeld. In fünf Modulen 1 in unterschiedlichen Städten erhalten Sie einen Einblick in Theorien, Methoden und die Praxis der Präventionsarbeit in verschiedenen Handlungsfeldern. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Themenbereich werden Sie auch über Berufsperspektiven und Tätigkeitsbereiche im Feld informiert und erhalten einen Überblick über die stetig wachsende Präventionslandschaft. Daneben besteht die Möglichkeit, Praktikerinnen und Praktiker wichtiger zivilgesellschaftlicher Träger kennenzulernen. Zudem erarbeiten Sie in Arbeitsgruppen während der Module ein selbstgewähltes Abschlussprojekt, das von Praktikerinnen und Praktikern begleitet wird. In einem anschließenden Workshop sollen die Projekte fertiggestellt und letztlich auf einem Präsentationstag vorgestellt werden. All dies soll die Teilnehmenden für grundlegende Fragestellungen, praktische Herausforderungen und zentrale Debatten der Präventionsarbeit sensibilisieren, um Ihren zukünftigen Berufseinstieg in die Präventionsarbeit zu erleichtern.
Weitere Informationen sowie die Anmeldemöglichkeit finden Sie unter diesem Link.
1 Aufgrund der Corona-Pandemie finden bei Bedarf Module als Online-Seminar statt.