Der Preußische Landtag, der heutige Parlamentssitz des Berliner Abgeordnetenhauses, diente in der NS-Zeit dem damaligen Oberbefehlshaber der Luftwaffe Hermann Göring als Repräsentationsort. Im April 1941 wurde das seinerzeit „Haus der Flieger“ genannte Gebäude zum Schauplatz einer Konferenz, die beispielhaft für die Mitwirkung der Justiz an der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft steht. Auf Initiative des amtierenden Justizministers Franz Schlegelberger waren mehr als 100 Personen im ehemaligen Plenarsaal des schon Jahre zuvor aufgelösten Preußischen Landtags zusammengekommen. Darunter befanden sich Generalstaatsanwälte, die Präsidenten der Oberlandesgerichte sowie höchste Richter und Ministerialbeamte. Vor Ort wurden sie über die seit Anfang 1940 unter dem Tarnnamen „Aktion T4“ praktizierte Ermordung von psychisch kranken, behinderten oder sozial ausgegrenzten Menschen informiert.
80 Jahre danach laden das Abgeordnetenhaus von Berlin und die Stiftung Topographie des Terrors am Montag, 19. April 2021, zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung ein: