Am 8. April ist der Internationale Roma-Tag. Seit 1990 wird er international begangen. Er erinnert an den ersten Internationalen Roma-Kongress vor genau 50 Jahren, der 1971 in London stattgefunden hat. Auf dem Kongress diskutierten 23 Vertreter:innen aus neun Staaten kulturelle und soziale Fragen mit Bezug auf die Roma. Dabei wurden auf dem Kongress mit der Flagge der Roma und der Hymne der Roma zwei wichtige Symbole der weltweiten Roma-Bürgerrechtsbewegung angenommen. Zur Erinnerung an dieses Ereignis beschloss der Vierte Welt-Roma-Kongress 1990 in Serock (Polen) formell die Einführung eines internationalen Aktionstages der Roma.
Der Tag soll genutzt werden, um die Kultur der Roma zu würdigen und zu feiern, aber auch, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und den Abbau von Benachteiligung zu fordern.
In der etwa 700-jährigen Geschichte der Roma in Europa war die Minderheit spätestens seit Beginn des 16. Jahrhunderts zahlreichen Formen von Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde eine unbekannte Zahl, jedoch mindestens 500.000, Roma Opfer des Völkermords Porajmos. Auch heute sind Roma Diffamierung, Diskriminierung und sozialer, ökonomischer und politischer Marginalisierung ausgesetzt und in vielen Staaten eine von der Mehrheitsbevölkerung nicht erwünschte Minderheit.
Angebote und Aktionen- Den ganzen Tag über (8. April 2021, 10.00 – 19.30 Uhr) gibt es einen Livestream aus dem Maxim Gorki Theater in Berlin zum 50. Jahrestag des Welt-Roma-Kongresses. Das komplette Programm gibt es hier.
- Die Romaday-Parade in Berlin, die ein öffentliches Zeichen zum Schutz des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma Europas setzen möchte. Mehr Informationen sind auf der Website des Veranstalters RomaTrial zu fnden.
- Die Berliner Landeszentrale für politische Bildung hat im Jahr 2018 die Broschüre “Sinti und Roma in Berlin – 28 Fragen und Antworten erstellt. Sie steht hier zum Download bereit.