Gleiche politische Teilhabe: Erprobung von Ansätzen einer aufsuchenden politischen Bildung in Berliner Quartieren

In Stadtteilen und Quartieren mit erhöhten sozialen Anforderungen gibt es einen besonderen Handlungsbedarf im Hinblick auf politische Teilhabe und Integration. Denn das Interesse an Politik und an politischen Bildungsangeboten ist dort oftmals geringer. Vor diesem Hintergrund haben das Bundesinnenministerium und die Bundeszentrale für politische Bildung gemeinsam das Modellvorhaben “‘Gleiche politische Teilhabe’ – Erprobung von Ansätzen einer aufsuchenden politischen Bildung” gestartet.

In Kooperation mit der Berliner Landeszentrale für politische Bildung und der neu gegründeten Bundesarbeitsgemeinschaft „Aufsuchende politische Bildung“ werden modellhaft in vier Berliner Bezirken Ansätze der aufsuchenden politischen Bildung erprobt, um politische Teilhabe und Integration zu fördern. Das neue Modellvorhaben möchte einen Impuls für die noch stärkere Öffnung der politischen Bildungsarbeit hin zum Stadtteil als Sozialraum geben und geeignete Formate mit bundesweiter Übertragbarkeit entwickeln.

Das Projekt wendet sich vor Ort an Menschen, die sich selber als „politikfern“ empfinden und Angebote einer klassischen politischen Bildung nicht wahrnehmen. Die Ergebnisse werden als Handlungsempfehlungen bundesweit zur Verfügung gestellt. Für das Modellprogramm werden in Berlin vier Sozialräume mit unterschiedlichen Bevölkerungszusammensetzungen und spezifischen Problemlagen in Ost- und Westberlin sowie im Stadtzentrum und am Stadtrand ausgewählt. Diese Heterogenität erlaubt die anschließende Übertragbarkeit der Ergebnisse in den bundesweiten Kontext. Die Fördergebiete Falkenhagener Feld Ost und West im Berliner Bezirk Spandau stehen als Modellstandort bereits fest. Die Landeszentrale wird mit Projektpartnerinnen und -partnern zusammenarbeiten, die im Bezirk bereits vernetzt sind. Das sind etwa Träger von Stadtteilzentren.

Das BMI und die Bundeszentrale für politische Bildung fördern das Modellvorhaben bis 2024 mit rund einer Million Euro. Das Modellvorhaben wird seitens BMI aus der ressortübergreifenden Strategie „Soziale Stadt – Nachbarschaft stärken, Miteinander im Quartier“ finanziert.