Heute um 14.00 Uhr: Schüler:innen of Color im Webtalk auf den Spuren ihrer Geschichte(n)

60 Jahre nach dem Anwerbeabkommen mit der Türkei wollen sich Schüler:innen der Neuköllner Walter-Gropius-Schule mit der Geschichte der Gastarbeiter:innen auseinandersetzen, die für viele von ihnen auch Familiengeschichte ist. Sie laden Gäste ein, die Geschichten erzählen, die im Schulunterricht meist unerzählt bleiben.

Ausgangspunkt dieser Spurensuche sind Geschichte und Lebensrealitäten der zweiten Generation in Ost und West. Anhand der Geschichte(n) ihrer Gäste wollen die Schüler:innen die unsichtbare Geschichte der Gastarbeiter:innen intersektional erkunden und ihre eigene Geschichte besser verstehen lernen.
Denn spätestens in der zweiten Generation ist diese Geschichte auch Bewegungsgeschichte, queere und feministische Geschichte. Sie ist Arbeiter:innen- und Aufstiegsgeschichte. Geschichte der asiatischen und afrikanischen Diaspora, Geschichte der Rom:nja in Deutschland.

Sie erzählt von Mölln, Solingen, dem NSU und Hanau – von Rassismus und Klassismus. Sie erzählt von erkämpfter Teilhabe. Es sind nicht zuletzt witzige und empowernde Geschichten, die von Resilienz, Kreativität und Freundschaft erzählen und solidarische Räume der “Gegenwartsbewältigung” (Max Czollek) eröffnen.

Dr. Sun-Ju Choi ist Autorin, Drehbuchlektorin und Filmemacherin. Sie studierte Literaturwissenschaft an der Universität Köln und Drehbuch an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Ihre Dissertation „Vater Staat und Mutter Partei“ untersucht nordkoreanische Filme. Sie ist Mitbegründerin und Vorstandsvorsitzende von korientation e.V. Der Verein ist eine (post)migrantische Selbstorganisation und ein Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven mit einem gesellschaftskritischen Blick auf Kultur, Medien und Politik. Dr. Sun-Ju Choi ist Mitbegründerin, Kuratorin und Co-Leiterin des Asian Film Festival Berlin.

Der Titel der Veranstaltungsreihe geht auf das gleichnamige Autor:innenkollektiv Daughters & Sons of Gastarbeiters zurück, das 2015 von Ferda Ataman und Çiçek Bacık gegründet wurde. Es sammelt Erzählungen aus der zweiten Generation, die sonst in der deutschen Erinnerungskultur fehlen.

Die Veranstaltung wird in Deutscher Gebärdensprache co-moderiert.

Zugang: https://bit.ly/2XcY4rZ

Meeting-ID: 965 5792 9306 ( tel://96557929306/ )
Kennwort: TRg7v2