Berlin ist eine Stadt, in der das friedliche Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft täglich gelingt und gelebt wird. Berlin ist aber auch eine Stadt der Gegensätze und Konflikte. Ausgrenzung, Anfeindungen und Angriffe gegen verletzliche Bevölkerungsgruppen gehören auch zur Realität des Zusammenlebens in Berlin. Ein Forschungsteam um PD Dr. Oliver Decker (Universität Leipzig), Prof. Dr. Gert Pickel (Universität Leipzig) und Prof. Dr. Katrin Reimer-Gordinskaya (Hochschule Magdeburg-Stendal) hat die »Berliner Verhältnisse« im Rahmen des Forschungsprojekts »Berlin-Monitor« ausgeleuchtet und Erkenntnisse über den aktuellen Zustand der demokratischen Alltagskultur in Berlin gewonnen.
Der Forschungsbericht zum ersten Schwerpunkt der Aktivierenden Befragung im Berlin-Monitor ist nun veröffentlicht worden. Unter dem Titel »Antisemitismus-Heterogenität-Allianzen« wird Antisemitismus aus der Perspektive von Betroffenen mit Blick auf notwendige und mögliche Gegenstrategien rekonstruiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf pluralen Zugehörigkeiten jüdischer Berliner:innen, die mit komplexen Diskriminierungserfahrungen einhergehen und die zugleich Ansatzpunkte für Community übergreifende Allianzen werden können. Schließlich wird die nicht-jüdische Mehrheitsgesellschaft in den Blick gerückt und gefragt, inwieweit es in der Stadt gelingt, breitere Bündnisse gegen Antisemitismus und für eine vielfältig-solidarische Gesellschaft zu bilden.