Doku »Baseballschlägerjahre«

Frankfurt/Oder, Eberswalde, Magdeburg, Rostock: An vielen Orten in Ostdeutschland prägt nach der Wiedervereinigung offen rechtsextreme und rassistische Gewalt den öffentlichen Raum. Wie war die Situation damals und was waren die Gründe dafür? Und wie sieht es heute aus? Eine Kooperation zwischen dem rbb und ZEIT ONLINE spürt den »Baseballschlägerjahren« in sechs Kurz-Dokumentationen nach.
Im ersten Film »Meine Baseballschlägerjahre« kehrt der Autor Christian Bangel an den Ort seiner Jugend zurück, nach Frankfurt an der Oder. Neben der großen Verunsicherung durch die Arbeitslosigkeit nach 1990 musste auch die Beziehung zur polnischen Nachbarstadt Słubice erst wachsen.
Der Film »Himmelfahrtskommando« arbeitet die Situation in Magdeburg auf, als der alte Staat nicht mehr da war und der neue Staat noch nicht wirklich funktionierte. In diesem Freiraum entstand rechte Gewalt – gegen linke Gruppen, aber auch rassistisch motiviert – die auch Todesopfer forderte.
Der dritte Film widmet sich der Tötung von Amadeu Antonio in Eberswalde im Jahr 1990, dem ersten Todesopfer rassistischer Gewalt nach dem Ende der DDR in Brandenburg. Amadeu Antonio wurde von Skinheads zu Tode geprügelt.
Der Film »Nazis im Visier« beschreibt und reflektiert den späten Aufbau einer Sondereinheit der Brandenburger Polizei im Jahr 1998 gegen rechte Gewalt. Die Sondereinheit existiert auch heute noch.
Im fünften Film »Die Häutung« geht es um den ehemaligen Neonazi Steven, der aus der Szene ausgestiegen ist. Er berichtet über die Erfahrungen in seiner Jugend und seine Motivation für den Ausstieg.
Der letzte Film »Ich bleibe« erzählt, wie es ist, als »Ausländer« bezeichnet und beschimpft zu werden und warum es aus persönlicher Sicht des Protagonisten Nguyen Dinh Kho trotzdem richtig war, sich für das Bleiben zu entscheiden. Aber auch heute gibt es Rassismus, gegen den man sich wehren muss, so seine Tochter.