Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Das
Jugendamt Neukölln ist in der besonderen Situation durch die unschätzbar
wertvolle und überwiegend ehrenamtliche Arbeit von Herrn Erdogan, Mitarbeiter
der Psychosozialen Dienste, eine regelmäßig tagende Vätergruppe anbieten zu
können. Diese Vätergruppe trifft sich seit mehr als 2,5 Jahren und wird von ca.
30 Vätern und Männern besucht. Sie ist bisher die einzige stabile Gruppe und
erregte bereits mehrfach das Interesse der Medien (siehe Anlage).
Zusätzlich
zu der bestehenden Gruppe wird versucht, sechs weitere Gruppen aufzubauen.
Davon sollen zwei Gruppen für Väter mit arabischem Hintergrund, zwei weitere
Gruppen für Väter mit türkischem Hintergrund, sowie zwei gemischte Gruppen
aufgebaut werden. Parallel arbeiten auch das Deutsch-Arabische Zentrum (Projekt
Landeskommission Berlin Gegen Gewalt) und auch die Diakonische Werk
Neukölln-Oberspree e.V. an ähnlichen Projekten.
Es ist
deutlich wahrnehmbar, dass dieses Thema und die damit verbundene
Informationslücke entdeckt wurde. Die Schwierigkeit bei der Einrichtung solcher
Angebote besteht darin, die Väter für diese Themen zu sensibilisieren und für
die Gesprächsgruppen zu gewinnen. Erst im Anschluss können Überlegungen zur
weiterführenden Arbeit angestellt werden. Fast alle in Neukölln ansässigen
Träger würden Angebote für Väter machen, wenn sie es schaffen würden, die Väter
hierfür zu gewinnen.
Väterarbeit
sollte daher nicht durch Selektion, sondern durch Vernetzung vorangetrieben
werden. Die Kräfte der Träger müssen gebündelt und die Zusammenarbeit
intensiviert werden. Deshalb befindet sich aktuell ein "Interkulturelles
Zentrum für Männer e.V." in der Gründung, damit eine Basis für eben diese
Zusammenarbeit entstehen kann. Ca. 15 Vereine haben Interesse für eine
gemeinsame Arbeit gezeigt.
Einen
ebenfalls vernetzenden Ansatz hat das Projekt „unser neues Dorf“.
In diesem Projekt sollen vier Generationen - also Großeltern, Eltern,
Jugendliche und Kinder - zusammen gebracht werden. Ohne die Kommunikation
wieder in die Familien zu bringen, wird es sehr schwierig sein, in diesem
Bereich weitere Erfolge zu erzielen.
Die Idee,
Stadtteilväter nach dem Vorbild der Stadtteilmütter ins Leben zu rufen, wird
daher als verfrüht angesehen.
Das Bezirksamt
sieht den Beschluss damit als erledigt an.
12.03.2008 - Bezirksverordnetenversammlung
Ö 12.10 - überwiesen
Das Bezirksamt wird gebeten, das erfolgreiche Modell der Stadtteilmütter
auch auf „Stadtteilväter" auszuweiten
Das Bezirksamt wird gebeten, das
erfolgreiche Modell der Stadtteilmütter auch auf „Stadtteilväter"
auszuweiten.
Der Überweisung des Antrages in den Ausschuss für
Verwaltung und Gleichstellung wird einstimmig zugestimmt.
09.06.2008 - Ausschuss für Verwaltung und Gleichstellung
Ö 2 - vertagt
Frau Gebhardt erläutert, dass mit dem Antrag der Vorschlag verbunden
ist, das erfolgreiche Modell der Stadtteilmütter auch auf Stadtteilväter
auszuweiten
Frau Gebhardt erläutert, dass mit dem Antrag der Vorschlag verbunden
ist, das erfolgreiche Modell der Stadtteilmütter auch auf Stadtteilväter
auszuweiten. Intention hierfür ist, dass die Infragestellung der traditionellen
Rollenmuster in den Familien zunehmend zu Problemen führt, insbesondere bei
Vätern und männlichen Jugendlichen. Diese Zielgruppen sollten von
Stadtteilvätern beraten und unterstützt werden. Zur Frage, ob die Stadtteilväter
in das Modellprojekt Stadtteilmütter integriert oder eigene Projektideen
angestellt werden sollen, ist der Antrag bewusst offen gehalten.
Herr Buschkowsky gibt
zu Bedenken, dass ein etwaiges Projekt Stadtteilväter eher im Jugendbereich
anzusiedeln und insoweit hierüber vom JHA zu befinden wäre. Das Modellprojekt
Stadtteilmütter richtet sich zum einen an Familien mit Kleinstkindern, die
einen hohen Bedarf an Allgemeininformationen über unser Gesellschaftssystem haben.
Zum anderen verfolgt es vor allem das Ziel, die Familien davon zu überzeugen,
dass die Kinder Kitas besuchen. Insoweit kann man das System der
Stadtteilmütter seines Erachtens nicht so ohne weiteres auf Männer übertragen.
Zudem kann er es sich auch nicht vorstellen, dass Männer mit
Migrationshintergrund in andere Familien gehen und diese beraten.
Der Antrag wirdz u r ü c k g e s t e l l t.
10.11.2008 - Ausschuss für Verwaltung und Gleichstellung
Ö 5 - mit Änderungen im Ausschuss beschlossen
Frau Schumacher schlägt eine Beschlussfassung in folgender Fassung vor
Frau Schumacher schlägt eine
Beschlussfassung in folgender Fassung vor.
Das Bezirksamt wird gebeten zu
prüfen, ob und inwieweit das erfolgreiche Modell der Stadtteilmütter auch auf
Stadtteilväter übertragen werden kann.
Herr Buschkowsky hat keine Bedenken
gegen den Änderungsantrag, weist aber darauf hin, dass der Antrag damit
Gegenstand familienpolitischer Erwägungen ist und die Umsetzung des Beschlusses
dem Geschäftsbereich Jugend obliegt.
Dem Antrag wird in der geänderten
Fassung mit 14 Ja-Stimmen und 1 Enthaltungz u g e s t i m m t.
03.12.2008 - Bezirksverordnetenversammlung
Ö 9.4 - ohne Änderungen in der BVV beschlossen
Der Ausschuss empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Annahme
des Antrages in folgender Fassung:
Der Ausschuss empfiehlt der
Bezirksverordnetenversammlung die Annahme des Antrages in folgender
Fassung:
Das Bezirksamt wird gebeten zu
prüfen, ob und inwieweit das erfolgreiche Modell der Stadtteilmütter auch auf
„Stadtteilväter" übertragen werden kann.
Der Beschlussempfehlung wird mit Stimmen der SPD,
CDU, Grünen, GRAUEN, LINKEN und einer Stimme eines fraktionslosen
Bezirksverordneten bei Enthaltung der FDP zugestimmt.
08.07.2009 - Bezirksverordnetenversammlung
Ö 15.4 - mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen