1931-1945

Bilder aus den 30er Jahren

  • Innenansicht Kirche

    Innenansicht Kirche in den 30er Jahren

  • Innenansicht Kirche

    Innenansicht Kirche in den 30er Jahren

  • Bäckerei und Küchengebäude in den 30er Jahren

    Bäckerei und Küchengebäude in den 30er Jahren

  • Duschraum

    Duschraum

  • Anstaltsküche

    Anstaltsküche

  • Anstaltskrankenhaus in den 30er Jahren

    Anstaltskrankenhaus

  • Mehrbettzimmer im Anstaltsrankenhaus in den 30er Jahren

    Mehrbettzimmer

  • OP-Saal im Anstaltskrankenhaus in den 30er Jahren

    OP-Saal im Anstaltskrankenhaus

  • Hauptwachtmeisterstand im Haus II in den 30er Jahren

    Hauptwachtmeisterstand im Haus II

  • Im Druckerraum in den 30er Jahren

    In der Anstaltsdruckerei

  • Tischlerei in den 30er Jahren

    Tischlerei

  • Gefangenenbücherei in den 30er Jahren

    Gefangenenbücherei

  • Zellenarbeit im Gemeinschaftshaftraum in den 30er

    Zellenarbeit im Gemeinschaftshaftraum

  • Wäscherei in den 30er Jahren

    Wäscherei

  • Härterei

    Härterei

Statistische Angaben zum Strafgefängnis Berlin-Tegel - Stand 1938

  • Infoheft Gefängnis Tegel 1938

    Infoheft Gefängnis Tegel 1938

  • Infoheft Gefängnis Tegel 1938

    Infoheft Gefängnis Tegel 1938

  • Infoheft Gefängnis Tegel 1938

    Infoheft Gefängnis Tegel 1938

  • Infoheft Gefängnis Tegel 1938

    Infoheft Gefängnis Tegel 1938

  • Infoheft Gefängnis Tegel 1938

    Infoheft Gefängnis Tegel 1938

  • Infoheft Gefängnis Tegel 1938

    Infoheft Gefängnis Tegel 1938

  • Infoheft Gefängnis Tegel 1938

    Infoheft Gefängnis Tegel 1938

  • Infoheft Gefängnis Tegel 1938

    Infoheft Gefängnis Tegel 1938

Anstaltsleiter Felix Brucks

Felix Brucks

Felix Brucks

Der Strafanstaltsoberdirektor Felix Brucks (01. 08.1874 – 08. 06.1938) leitete das Strafgefängnis Tegel von 1916 bs 1938.

Der Schriftsteller Alfred Polgar zeichnete 1932 anlässlich der Inhaftierung von Carl von Ossietzky das positive Porträt Brucks:
„Tegel-Erfahrene berichten, der Oberstrafanstaltsdirektor … fasse sein Amt nicht als das eines irdischen Racheengels auf.”

Brucks wurde durch mehrere mysteriöse Todesfälle im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Reichstagsbrand von 1933 bekannt. Sein Tod blieb ebenfalls ungeklärt.

Der Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky

  • Carl-von-Ossietzky-vor-der-Strafanstalt-Berlin-Tegel

    Carl von Ossietzky (in der Mitte) am 10. Mai 1932 vor dem Strafantritt in der Strafanstalt Berlin-Tegel

  • Ladung zum Strafantritt Ossietzky

    Ladung zum Strafantritt

  • Ossietzky in der "Weltbühne" über seine Zeit in Tegel

    Ossietzky in der "Weltbühne" über seine Zeit in Tegel

  • Entlassungsschreiben Ossietzky

    Entlassungsschreiben

  • Gedenktafel-Ossietzky-am-Torhaus der JVA Tegel

    Gedenktafel am Torhaus der JVA Tegel

  • Hans Uhlmann. Biografie

    von David C. Ludwig – zitiert aus “Tagebücher aus der Gefängniszeit 1933 – 1935”

    PDF-Dokument (440.6 kB)

Bernhard Lichtenberg - seliggesprochener Priester und Märtyrer

  • Bernhard Lichtenberg

    Bernhard Lichtenberg

  • Station 11 der TA II mit Haftraum von Bernhard Lichtenberg

    Station 11 der TA II mit Haftraum von Bernhard Lichtenberg

  • Station 11 der TA II mit Haftraum von Bernhard Lichtenberg

    Station 11 der TA II mit Haftraum von Bernhard Lichtenberg

Gegner des Nationalsozialismus - inhaftiert im Strafgefängnis Berlin-Tegel

  • Gedenktafel für Bonhoeffer und Delp an der Anstaltskirche

    Gedenktafel für Bonhoeffer und Delp an der Anstaltskirche

  • Dietrich Bonhoeffer

    Dietrich Bonhoeffer

  • Bundesarchiv_Bild_147-1277,_Volksgerichtshof,_Helmuth_James_Graf_v._Moltke

    Helmuth James Graf von Moltke vor dem Volksgerichtshof

  • Alfred Delp

    Alfred Delp

  • Pater_Franz_Reinisch

    Pater Franz Reinisch

  • Franz_Jaegerstaetter

    Franz Jägerstätter

Der D-Flügel der Teilanstalt III

Teilanstalt III (ehemals Verwahrhaus III)

Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis im Strafgefängnis Berlin-Tegel

“Am 17. Februar 1940 musste die Tegeler Anstalt das Verwahrhaus III räumen und dem Militär als Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis (W.U.G.) zur Verfügung stellen. Die Gefangenen saßen ein für Kriegsgerichte und auch den Volksgerichtshof, darunter u. a. Dietrich Bonhoeffer, Alfred Delp und Hanns Lilje. … Nach mündlicher Überlieferung hat das Militär bei seinem Abzug sämtliche Akten verbrannt. … Dem Justizpersonal war der Zugang zum W.U.G. untersagt. Lediglich Pfarrer Poelchau durfte die Einrichtung betreten.”

(aus der Broschüre “100 Jahre Justizvollzugsanstalt Tegel”)

Harald Poelchau

Harald Poelchau

Pfarrer Harald Poelchau

Harald Poelchau – Gefängnispfarrer in der Strafanstalt Tegel von 1933 bis 1945 – war Mitglied des Kreisauer Kreises. Er begleitete als Seelsorger nicht nur die Inhaftierten, die zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurden, sondern auch diejenigen, gegen die ein Todesurteil verhängt wurde. Unter enormem persönlichen Risiko verhalf er einigen Inhaftierten zu heimlichem Briefwechsel, darunter zwischen Helmuth James Graf von Moltke und seiner Ehefrau Freya Mehr über Freya von Moltke.

Gerhard Zeidler - Erinnerungen eines Zeitzeugen

Gerhard Zeidler erinnert sich

Inhaftiert im Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Berlin-Tegel in 1944-1945 – ein Zeitzeuge berichtet

“Zunächst brachte man mich zum Gestapo-Hauptquartier in die Prinz-Albrecht-Straße. Wer diesen Namen hörte, den überlief es eiskalt. Denn die meisten Gefangenen kamen dort nicht mehr lebend heraus. Deshalb war ich froh, daß man den Wehrmachtstransport zuständigkeitshalber nach Moabit überwies, von wo ich ins Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Tegel kam. Unterbringung und hygienische Verhältnisse waren entsetzlich und sind fast nicht zu beschreiben. Wir vegetierten zu dritt in einer stinkenden Zelle von sechs Quadratmetern, und bereits in der ersten Nacht fielen mir vom Oberbett Wanzen in den Mund. Ich habe mich furchtbar geekelt, ganz zu schweigen davon, wie uns diese Blutsauger quälten. Es gab nur winzige Verpflegungsrationen, die unausweichlich zu starkem Gewichtsverlust und Kräfteverfall führten. Außerdem bekamen wir zu dritt jeden Tag nur zwei Liter Wasser. Deshalb durfte sich nur einer am Tage von oben bis unten waschen. Mit demselben Wasser wurde dann auch der Zellenfußboden aufgewischt. Wer sich beim Wachpersonal unbeliebt machte, kam in den „Bunker“. Das war eine Zelle im Erdgeschoß, hinten und vorne eine Tür aus Gitterstäben, wie ein großer Vogelkäfig, ohne Pritsche oder Stuhl, kalter Zementfußboden, kein Kübel für die Notdurft. Jeden Morgen wurde der Bunker mit einem scharfen Strahl Wasser ausgespritzt, und oft bekam dabei auch der Gefangene eine Dusche ab. Im Winter endete das mit einer Lungenentzündung oder mit dem Tod.

Wie barbarisch man mit Kranken umging, habe ich erlebt, als nach einiger Zeit mein Oberkiefer vereiterte. Ich hatte unerträgliche Schmerzen und musste trotzdem viele Tage warten, ehe ich zum Zahnarzt gebracht wurde. Seine Praxis befand sich in einer Zelle. Zuerst musste man sagen, weshalb man inhaftiert war. Als ich meldete: „Vorbereitung zum Hochverrat“, meinte der Arzt: „Ach, da ist die Kohlrübe ja sowieso bald ab!“ Dann musste ich mich auf den OP-Stuhl setzen, und der Kerl riss mir ohne Betäubung vier Zähne heraus. Offenbar bin ich ohnmächtig vom Stuhl gekippt. Als ich wach wurde, lag ich in einer Wasserlache und bekam gerade noch einen Schwapp Wasser über den Kopf. Danach wurde ich wieder in meine Zelle geschafft.”
Gerhard Zeidler

Das Strafgefängnis Berlin-Tegel löst sich zum Kriegsende auf

“Am 25. April 1945 kämpfte die Sowjetarmee bereits in der Nähe unseres Gefängnisses. Deshalb wurden wir Gefangenen durch den Tegeler Forst ins Zuchthaus Spandau überführt. Unterwegs informierten uns Kilger und Linke darüber, dass man dort Kampfgruppen zusammenstelle und gegen die Rote Armee einsetze. Wir sollten keinesfalls den wahren Grund unserer Inhaftierung, sondern leichtere Delikte wie „unerlaubte Entfernung von der Truppe“ angeben. Damit könnten wir der Erschießung entgehen. Nach einer furchtbaren Nacht – das Zuchthaus lag unter ständigem Beschuss – wurden wir aus den Zellen herausgeholt. Ein SS-Major verkündete uns, dass wir nun gutmachen könnten, was wir verbockt hätten. Gemeinsam mit den aus dem Westen anrückenden Amerikanern würden wir die Bolschewiken wieder aus Deutschland hinausjagen. Im gleichen Moment wurde der Hof des Zuchthauses unter Artilleriebeschuss genommen. Wir flüchteten sicherheitshalber zurück in die Zellen, und der Major lag in Deckung hinter einer Eisentreppe. Als es wieder still wurde, rannte er zu seinem Motorrad – und weg war er. Zunächst waren wir ziemlich verdutzt. Aber da offenbar auch die Wachmannschaft bereits getürmt war, verließen wir truppweise das Zuchthaus.”