EHEMALIGES WASCHHAUS UND KLEIDERKAMMER

Spieker Paul (1826-1896): Strafgefängnis Plötzensee, Berlin-Charlottenburg. (Aus: Atlas zur Zeitschrift für Bauwesen, hrsg. v. G. Erbkam, Jg. 30, 1880)
  • 1870 – 1872

    Bauzeit

  • 2005

    Sanierung und Umbau in ein Verwaltungsgebäude

In diesem Gebäude wurden die einheitliche Haftanstaltsbekleidung und die Bettwäsche für alle Gefangenen gereinigt. Der Hauptwaschraum war im linken, eingeschossigen Gebäudeteil untergebracht. Rechts vom Mittelflur, in zwei Etagen getrennt, befanden sich die Trockenkammer sowie die Roll- und Plättstube, darüber das Depot für die Schmutzwäsche und das Lager für saubere Wäsche. Den internen Transport übernahmen Fahrstühle.

Bis 1877 reinigte man die gesamte Anstaltswäsche noch von Hand in Bottichen. Mit zunehmend stärkerer Belegung wurden Waschmaschinen, eine Spülmaschine und eine zweite Wäscheschleuder aufgestellt. Das Schmutzwasser wurde durch Bodenschlitzrinnen in unterirdische Tonröhren und weiter in die anstaltsinterne Wasserentsorgung geführt.

Die Energie lieferte eine Wanddampfmaschine mit 6 PS. In der Trockenkammer wurden Temperaturen von circa 50 °C erreicht, eine Ventilation und klappbare Fenster sorgten für Frischluft. Das Haus ist nicht unterkellert.

Copyright: Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V., Cornelia Ganz