Liselotte Welskopf-Henrich war Historikerin und Schriftstellerin. In München geboren, wuchs sie in Stuttgart auf und zog mit ihren Eltern 1913 nach Berlin. Nach ihrem Abitur im Jahre 1921 studierte sie Ökonomie, Alte Geschichte und Philosophie an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin und wurde 1925
promoviert. Während der NS-Zeit unterstützte sie verfolgte Juden und KZ-Häftlinge und verhalf ihrem späteren Ehemann, dem Kommunisten Rudolf Welskopf, zur Flucht aus dem Konzentrationslager. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie Mitglied der KPD, später der SED.
Ab 1949 war Liselotte Welskopf-Henrich als Aspirantin und später als Dozentin für Alte Geschichte an der Humboldt-Universität tätig, 1960 erhielt sie eine Professur. Sie initiierte große internationale Forschungsprojekte zur Geschichte des antiken Griechenland. 1964 wurde sie ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften. Als Schriftstellerin ist sie vor allem durch ihre wissenschaftlich fundierten Indianerromane bekannt geworden, die zu den Klassikern der deutschen Jugendliteratur gehören.