Die Entstehung des Ortsteils Baumschulenweg geht auf das kleine Gut “Marienthal” zurück. Hier stand die alte Försterei “Canne”, aus der Franz Späth 1864 eine auch heute noch international bekannte Baumschule aufbaute. Die Entstehung einer kleinen Ansiedlung im Jahre 1869 und die Einrichtung einer Haltestelle der Görlitzer Bahn sind auf die Späthsche Baumschule zurückzuführen.
Beidseitig der Kiefholzstraße liegt der Friedhof Baumschulenweg, der sich in einen alten, westlich und einen neuen, östlich gelegenen Teil gliedert. Sein Zentrum ist das Krematorium, ursprünglich errichtet 1912/13 im neoklassizistischen Stil nach den Plänen der Architekten Oberbaurat Erich Bienz und Mathias Bardenheuer. 1994 wurde es wegen nicht mehr behebbarer Mängel abgerissen. Der Neubau des Krematoriums wurde im Frühjahr 1999 abgeschlossen und basiert auf den Entwürfen der Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank.
Alter Teil des Friedhofes
Im Jahre 1911 herrschte im Ort Baumschulenweg Mangel an Bestattungsfläche. Auf dem Friedhof an der Neuen Krugallee, der im Juli 1878 eingeweiht wurde, konnte nur noch begrenzt bestattet werden. Es musste ein neuer Friedhof angelegt werden, der nach den Entwürfen der Architekten Oberbaurat Erich Bienz, Mathias Bardenheuer und Gartendirektor Ernst Harrich noch im selben Jahr am Rande der Königsheide entstand.
Die Beräumung des seinerzeit unter Denkmalschutz stehenden Friedhofes Neue Krugallee erfolgte im März 1977 für die Errichtung eines Feierabendheimes. Es fanden keine Umbettungen statt und wertvolle Denkmäler wurden nicht erhalten. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Feierhalle teilweise zerstört und in den Jahren 1950-1952 als Rechteckbau mit Flachdach wieder aufgebaut. Zunächst nur 50.000 Quadratmeter groß wurde er in den folgenden Jahren mehrmals erweitert und umfasst 2004 eine Fläche von ca. 160.000 Quadratmetern.
Der alte Teil des Friedhofes ist als Gartendenkmal in die Berliner Denkmalliste eingetragen.
Neuer Teil des Friedhofes
Im Jahr 1936 wurde der Friedhof erweitert. Hierfür nutzte man die östlich gelegene Seite der Kiefholzstraße. Für die Gestaltung des neuen Friedhofes war Stadtgartendirektor Joseph Pertl verantwortlich. Die Fläche wurde in 20 rechtwinklige Quartiere von je ca. 400 Quadratmeter aufgeteilt, von denen jedes 1600 Gräber aufnehmen kann. Im Jahre 1939 fanden die ersten Bestattungen auf dem neuen Teil des Friedhofes statt. Zwei Torhäuser bilden den Eingangsbereich des neuen Teils des Friedhofes.
Beide Teile des Friedhofes verfügen im Jahr 2004 über eine Fläche von ca. 320 000 Quadratmeter.