- Zeit: 28. Februar 2020, 19 Uhr
- Ort: Haus der Jugend/ Café Köpenick, Seelenbinderstraße 54, 12555 Berlin
Jenes Kind ist Eva Umlauf. Sie ist gerade einmal zwei Jahre alt, als ihrer Mutter diese Worte im KZ Auschwitz gesagt werden. Eva ist abgemagert und todkrank. Dennoch überlebte sie Auschwitz und stellt sich viele Jahre später ihrer vergessenen Vergangenheit. Am Freitag, dem 28.02.2020 um 19 Uhr erzählt sie im Haus der Jugend Köpenick/ Cafe Köpenick von ihrer Vergangenheit und ihrer ermordeten Familie.
_„Die Nazis wollten noch alles vertuschen. Es gab weiterhin Todesmärsche, bei einem solchen ist mein Vater erschossen worden. Aber vergast haben sie nicht mehr, weil sie wussten, dass das Ende naht. Sie wollten das Archivmaterial vernichten, aber es war zu spät. Ein paar Hundert, die nicht transportfähig waren, blieben in Auschwitz. Darunter waren wir.“_ – Dr. Eva Umlauf, 2011
Im November entstand nach einem Besuch der Gedenkstätten Auschwitz und Birkenau bei Jugendlichen der Projekte HdJK und beGEG(e)Nung das Bedürfnis sich mit einem/ einer Zeitzeug*in zu unterhalten und auszutauschen. So kamen wir auf das Buch von Frau Dr. Eva Umlauf.
Frau Dr. Umlauf, geboren im slowakischen Arbeits- und Durchgangslager Nováky, ist eine der jüngsten Auschwitzüberlebenden, der noch eine Nummer auf dem Unterarm eintätowiert wurde. Sie kam im November 1944 zusammen mit ihrer schwangeren Mutter nach Auschwitz. Nur durch Glück überlebten Eva und ihre Mutter ihre dreimonatige Gefangenschaft in Auschwitz. Nach der Befreiung von Auschwitz am 27.01.1945 ging es den beiden so schlecht, dass sie nicht transportfähig waren und sie verblieben weitere sechs Monate im Lager. Während dieser Zeit wurde Evas Schwester Nora geboren. Evas Vater wurde auf einem Todesmarsch vom KZ Auschwitz ins KZ Melk im März 1945 erschossen. Dr. Eva Umlauf lebt heute in München und arbeitete dort lange Jahre als Kinderärztin. 1996 absolvierte sie eine Ausbildung zur Psychotherapeutin und ist in diesem Beruf tätig. Sie hat drei erwachsene Söhne.
Im März 2016 erschienen ihre Erinnerungen als Buch „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“.