Mit
Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung vom 6. Dezember 2006 ist das
Bezirksamt gebeten worden, sich an der Kampagne des Bundes zu beteiligen, um
mit einem Modellprojekt zur gezielten Hilfe für Säuglinge und Kleinkinder ein
soziales Frühwarnsystem aufzubauen.
Nach
einem Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses ist in Berlin Ende 2005 das
Netzwerk Kinderschutz initiiert worden. Die Senatsverwaltungen für Bildung,
Jugend und Sport sowie für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz haben
daraufhin Arbeitsgruppen gebildet, die ein Konzept für das Netzwerk
Kinderschutz erarbeitet haben. Mit der Umsetzung wurde bereits begonnen.
Parallel
dazu hat das Bundesfamilienministerium das Bundesprogramm „Frühe Hilfen
für Eltern und Kinder und soziale Frühwarnsysteme“ entwickelt und
Modellprojekte mit mehreren anderen Bundesländern gestartet. Verschiedene
Projektideen wie die Installation eines Frühwarnsystems, die Festlegung
einheitlicher Indikatoren für die Gefährdung des Kindeswohls sowie verbindliche
Handlungsmuster wurden dabei übernommen und sind damit wesentliche Schwerpunkte
in beiden Programmen.
Da
die Installation eines Kinderschutznetzwerkes in Berlin schon in eigener
Initiative weit vorangeschritten ist, wurde bewusst auf die Teilnahme am
Modellprojekt des Bundes verzichtet. Darüber hinaus trägt das Berliner Programm
den besonderen Erfordernissen und der Ausgangslage in Berlin mit dem
etablierten Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Rechnung.
Die
Teilnahme am Netzwerk Kinderschutz ist durch den Beschluss des Abgeordnetenhauses
für alle Berliner Bezirke verbindlich vorgegeben. Auch Neukölln ist hier zur
Umsetzung des Konzeptes verpflichtet. Eine gleichzeitige Teilnahme am
Modellprojekt des Bundes ist damit nicht mehr möglich und auf Grund der weitgehenden
inhaltlichen Deckungsgleichheit beider Programme auch nicht erforderlich.
Das
Bezirksamt sieht den BVV-Beschluss damit als erledigt an.