Treptower Park - Rosengarten

Rose im Rosengarten

Der Rosengarten ist ein Sondergarten der 1960er Jahre und Bestandteil des
Treptower Parks, der 1876 – 1789 nach Planung des Städtischen Gartendirektors Gustav Meyer (1816–1877) im landschaftlichen Stil angelegt wurde. Der Rosengarten liegt nördlich der Puschkinallee in der verlängerten Achse des Zugangs zum sowjetischen Ehrenmal.

Entwurf von Prof. Hubert Matthes

Auf der Fläche des Rosengartens und des angrenzendes Parkplatzes befand sich in der ursprünglichen Meyerschen Planung eine ovale Wiese zur sportlichen Betätigung, der sogenannte kleine Spielplatz (Bild 1). Dieser Parkteil wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder hergerichtet (Bild 2). Stattdessen wurde 1969 aus Anlass des 20. Jahrestages der DDR nach einem Entwurf von Prof. Hubert Matthes der streng geometrische Garten mit 25.000 Rosen gebaut.

Der Rosengarten nimmt in seiner strengen Form keine Rücksicht auf die umgebende historische Parkanlage im landschaftlichen Stil, sondern weist die typischen Gestaltungsmerkmale der modernen Nachkriegszeit auf und orientiert sich lediglich an der Zugangsachse des gegenüberliegenden sowjetischen Ehrenmals von 1949.

Die Gartenanlage besteht aus einer zentralen rechteckigen Rasenfläche mit Wasserfontäne sowie beidseitigen Pflanzbeeten mit Rosen und Stauden (Bilder 3, 4, 5). An der Westseite begrenzt eine lange Pergola und an der Ostseite eine streng geformte Eibenhecke den formalen Garten. Der Blick von der Puschkinallee bis zur Spree bleibt dagegen konsequent frei. Einige beeindruckende Bäume des Landschaftsparks wurden von Matthes bereits im Entwurf erhalten und durch amorph geschwungene Rosenbeete ergänzt. Diese Gestaltungselemente sollten einen optischen Übergang in den weich geformten Landschaftspark schaffen. Weitere architektonische Stilelemente sind Hochbeete und ein überdimensionales rechteckiges Seerosenbecken. Den nördlichen Abschluss des Gartens bildet ein Ufersitzplatz an der Spree. Ergänzende Elemente des Gartens sind 1973 aufgestellte Skulpturen: die „Festivalblume“, vom Metallbildhauer und Kunstschmied Achim Kühn sowie die Brunnenplastik „Wolf und Storch“ von Stefan Horota von 1968 (Bild 6). Die 1969 aufgestellte Bronzeskulptur „Sitzendes Mädchen“ von René Graetz (Bilder 6, 7) wurde später gestohlen und konnte bislang leider nicht wieder aufgestellt werden; der Sockel wurde allerdings vorbereitet (Bild 8).

  • Rosengarten Historische Planung

    Bild 1

  • Rosengarten 1953 Nachkriegszustand

    Bild 2

  • Rosengarten 1977

    Bild 3

  • Rosengarten 1985

    Bild 4

  • Rosengarten

    Bild 5

  • Rosengarten 1973

    Bild 6

  • Rosengarten 2009

    Bild 7

  • Rosengarten 2015

    Bild 8

Bild 9

Überformungen

Der Rosengarten wurde in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach überformt. Aus Anlass der „X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten“ von 1973 wurde der Garten durch zusätzliche Rosenpflanzungen im südöstlichen Teil ohne auf das ursprüngliche Konzept achtend in Rasenflächen erweitert (Bilder 1, 2).

In den Jahren 1988 bis 1989 wurde der Rosengarten überplant, da der Kronen- und Wurzeldruck der alten Bäume und die „Bodenmüdigkeit“ immer größere Lücken in den Rosenbestand brachte. Im Zuge dieser Überarbeitung wurden Hochbeete und Plattenflächen entfernt, ehemals geometrische Wege in geschwungener Form an anderer Stelle errichtet und die Rosenrondelle vereinfacht. Ein geplanter Abriss des Seerosenbeckens konnte durch den Denkmalschutz verhindert werden (Bild 9).

Rekonstruktion und Wiederherstellung

Das Bezirksamt Treptow-Köpenick entschloss sich 2009, die westlichen Pflanzbeete und Wegebefestigungen aus Investitionsmitteln und die Pergola in Eigenleistung durch das Grünflächenamt zu rekonstruieren bzw. zu erneuern. Nach Sicherstellung der Finanzierung durch das Förderprogramm „Gemeinschaftsaufgabe – Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ konnte die fällige denkmalgerechte Rekonstruktion und Wiederherstellung des gesamten Rosengartens fortgeführt werden.

So wurden im zweiten Bauabschnitt von 2010 bis 2012 die zentrale Rasenfläche mit Wasserfontäne (Bilder 10, 11, 12, 13) und Rundbank (Bild 14), die straßenbegleitenden Pflasterflächen (Bild 15), die östlichen Beete (Bilder 16, 17, 18, 19), das Seerosenbecken (Bilder 20, 21) und die Brunnenskulptur „Wolf und Storch“ (Bilder 22, 23) rekonstruiert beziehungsweise erneuert. Auch der Ufersitzplatz an der Spree, dessen Planung vom Kollektiv NAW (Nationales Aufbauwerk der DDR) 1969 ausführungsreif vorlag (Bilder 24, 25), aber bis dato nicht verwirklicht wurde, konnte nun gebaut werden. Der Materialwahl und Formgebung des Ufersitzplatzes und der Ausstattung lag die Maxime zugrunde, die ursprüngliche Idee zu zitieren ohne zu historisieren. (Bilder 26, 27).

Die Planung und Umsetzung erfolgte nach aufwändigen Recherchen und in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz und Prof. Matthes, dem ursprünglichen Planer des Gartens, und weiteren Zeitzeugen.

  • Rosengarten 2009

    Bild 10

  • Rosengarten 2009

    Bild 11

  • Rosengarten 2015

    Bild 12

  • Rosengarten 2015

    Bild 13

  • Rosengarten 2015

    Bild 14

  • Rosengarten 2015

    Bild 15

  • Rosengarten 2015

    Bild 16

  • Rosengarten 2015

    Bild 17

  • Rosengarten 2015

    Bild 18

  • Rosengarten 2015

    Bild 19

  • Rosengarten 2009 mit Seerosen

    Bild 20

  • Rosengarten 2015 mit Seerosen

    Bild 21

  • Rosengarten 2009

    Bild 22

  • Rosengarten 2015

    Bild 23

  • Rosengarten 1968 Originalentwurf

    Bild 24

  • Rosengarten ca. 1968 Ausschnitt Pflanzplan

    Bild 25

  • Rosengarten 2009 Uferplatz

    Bild 26

  • Rosengarten 2015 Uferplatz

    Bild 27

Zahlen zum Rosengarten

  • Abmessungen: ca. 200 m x 130 m
  • Durchmesser Fontänebecken: 29 m
  • Abmessungen Seerosenbecken: ca. 23 × 5,50 m
  • Länge Pergola: ca. 100 m
  • Anzahl Rosen: ca. 7.350
  • Anzahl Stauden, Gräser, Gehölze: ca. 29.700

Wer wissen möchte, welche Rosensorten in den einzelnen Beeten stehen, kann sich auf dieser Seite Übersichtpläne und die Sortenliste herunterladen.

Der Rosengarten nach der Sanierung in seiner vollen Pracht. Zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis.

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