Die Politikerin und Dichterin wuchs im Havelland auf und arbeitete sich nach Besuch einer Handelsschule in Berlin bis zur Chefsekretärin hoch. Seit 1904 engagierte sie sich in der Gewerkschafts- und Frauenbewegung, leitete eine Kinderschutzkommission und wurde eine gefragte Rednerin bei sozialdemokratischen Veranstaltungen. 1919 zog Clara Bohm-Schuch für die SPD als eine der ersten Frauen überhaupt in die Verfassunggebende Nationalversammlung ein und wurde danach Mitglied des Reichstags, dem sie bis 1933 angehörte.
Die Verbesserung der Lebensverhältnisse von Frauen und Kindern sowie die Aufklärung über die Ursachen des Weltkriegs wurden ihre politischen Schwerpunkte im Reichstag, die sie immer wieder in umjubelten Reden vortrug. 1933 wurde sie von den Nationalsozialisten kurzzeitig in Haft genommen. Ihr Begräbnis auf dem Friedhof Baumschulenweg am 12. Mai 1936 wurde mit tausenden Trauergästen eine machtvolle Demonstration gegen den Nationalsozialismus.