Walter Gramatté war ein spätexpressionistischer Malerund Grafiker. Durch Arbeiten mit so dramatischen Titeln wie „Die große Angst“, „Das Müdesein“ oder „Aufschrei“ wurde er schnell in der Kunstszene seiner Zeit bekannt. Der 1897 in Berlin geborene Gramatté wuchs in Hermsdorf auf und meldete sich 1914 als Kriegsfreiwilliger an die Front. Als Santitätshelfer wurde er schwer verwundet. Vorzeitig entlassen, begann er 1915 ein Studium an der Kunstschule des Kunstgewerbemuseums in Berlin und stellte bereits 1917 eine größere Anzahl an Werken aus. Seine traumatischen Kriegserlebnisse sowie ein fortschreitender Krankheitsverlauf prägten Malerei und druckgrafisches Schaffen und verliehen seiner Kunst einen anklagenden, düsteren, oft mystischen Charakter.
Nach mehrjährigem Aufenthalt in Spanien kehrte Walter Gramatté 1926 nach Deutschland zurück, wo er drei Jahre später in Hamburg im Alter von nur 32 Jahren an einer Tuberkuloseerkrankung starb. Die Nationalsozialisten stuften seine Werke als sogenannte „Entartete Kunst“ ein.