Boris Djacenko lebte von 1950 bis zu seinem Tod in Adlershof. Der gebürtige Lette hatte in Riga Philosophie studiert, von wo er 1939 nach Rotterdam und später nach Paris floh. Hier wurde er 1940 wegen kommunistischer Untergrundarbeit verhaftet und zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert.
Nach gelungener Flucht schloss er sich der Widerstandsbewegung in Berlin an. In der DDR machte er sich einen Namen als Verfasser von historischen Romanen, Erzählungen und Theaterstücken. Als er in einem Fortsetzungsband seines Romans „Herz und Asche“ tabulos Kritik an der Sowjetunion der Stalinzeit und den unschönen Begleitumständen des Einmarsches der Roten Armee in Berlin 1945 übte, kam es zum Konflikt mit den für Kultur zuständigen SED-Parteiinstanzen. Der Roman durfte 1958 aus politischen Gründen nicht in der DDR erscheinen. Aus dem einstigen Erfolgsautor wurde ein Geächteter. Frustriert schrieb Boris Djacenko fortan nur noch unter dem Pseudonym Peter Addams Kriminalromane, die auch hohe Auflagen erzielten.