Herr Jochen Schümann ist der erfolgreichste Segler aller Zeiten. Drei Goldmedaillen und eine Silbermedaille bei Olympia, die Auszeichnung zum “World-Sailer 1996” und schließlich der Gewinn des America‘s Cup bilden die Spitze seiner Erfolge. Der Anfang aber lag in der Schule in der Köpenicker Freiheit, im Werkunterricht. Dort baute er im Winter im Unterrichtsfach “Werken” Optimisten. Damit durfte er im Frühjahr segeln.
Fortan wurde der Müggelsee sein zweites Zuhause. Tausende von Stunden hat er in den folgenden Jahrzehnten auf ihm verbracht. Nach nur einem Jahr Training errang er 1966 seinen ersten Titel: Berliner Meister im Optimist. Zehn Jahre später wurde er zum ersten Mal Olympiasieger.
1996, nach dem Olympiasieg in Savannah, hat die Crew Schümann, Flach, Jäkel in zwölf Jahren gemeinsamen Segelns jedes Jahr eine Medaillenplatzierung bei Welt- oder Europameisterschaften bzw. Olympischen Spielen errungen. Was viele übersehen: Nicht nur eine einmalige Bilanz im Segelsport, sondern im Hochleistungssport überhaupt – weltweit!
1989 hatte sich auch für Jochen Schümann diese Welt geändert. Die neue Zeit lässt den eher bodenständigen Berliner in die Fremde ziehen. Schließlich wird er Sportdirektor von “Aero-Sails” und zieht nach Penzberg.
Zu Jochen Schümann gehört aber auch, daß er noch nie mit dem Gedanken
gespielt hat, wegen verlockender Angebote besser situierter Vereine etwa den YachtClub Berlin-Grünau zu verlassen, obwohl es die nicht nur einmal gab.
Die ihn kennen, schätzen seine Geradlinigkeit, seine Bescheidenheit und Offenheit. Wir schätzen darüber hinaus sein öffentliches Bekenntnis, ein Berliner, ein Köpenicker zu sein und zu bleiben. Sein Vorbild ist für viele in unserer Region ein Ansporn. Und damit hat er bleibende Verdienste um seinen Heimatbezirk in der Welt erworben und ihn würdig vertreten.