Herr Kaczmarek war viele Jahre ehrenamtlicher Kurator in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Sonnenburg. In dieser Funktion, aber auch als ehrenamtlicher Leiter des Heimatmuseums von Slonsk, hat er sich große und bleibende Verdienste erworben.
Es ist sein Verdienst, dass die jährliche Gedenkfeier zum Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Sonnenburg, einem der frühen Konzentrationslager der Jahre 1933/ 34, stattfindet. An diesem Tag wird an die 819 Häftlinge aus mehreren europäischen Ländern erinnert, die, kurz vor dem Eintreffen der sowjetischen Truppen, am 31. Januar 1945 durch Angehörige der SS ermordet wurden. Als Künstler und geschichtsbewusster Bürger von Slonsk hat sich Herr Kaczmarek insbesondere um die Pflege der deutschen und der polnischen Geschichte und Kultur seiner Stadt verdient gemacht. Dank seines Engagements konnte die Gedenkstätte Sonnenburg mit der Unterstützung von Schulklassen aus dem brandenburgischen Seelow neugestaltet werden. Auch Fahrten mit deutschen Schülerinnen und Schülern und polnischen Pfadfindern nach Auschwitz hat er organisiert und sich somit aktiv für die Bewahrung der grausamen Geschichte der deutschen Eroberungs- und Vernichtungspolitik in Polen während des
Zweiten Weltkriegs im kollektiven Gedächtnis der nachwachsenden Generationen eingesetzt. Zudem hat er entweihte und beschädigte Grabsteine früherer deutscher Bewohner Sonnenburgs und anderer Orte auf zugewucherten, fast schon vergessenen Friedhöfen, aus Wäldern oder aus Wassergräben geborgen, diese fachgerecht restauriert und als Ensemble auf dem Friedhof in Slonsk aufgestellt.
Sein wohl bedeutendstes Projekt zur deutsch-polnischen Verständigung, mit großer Bedeutung für Treptow-Köpenick und für die hiesige Kunstszene, ist das internationale Kunstpleinair in Slonsk, welches Herr Kaczmarek seit über dreißig Jahren erfolgreich organisiert. Seit 2006, also nunmehr sechzehn Jahren, lädt er hierzu auch Künstlerinnen und Künstler aus Treptow-Köpenick nach Slonsk und Umgebung ein. Die Begegnung mit polnischen Malerinnen und Malern ist für die Treptow-Köpenicker inzwischen zur Tradition geworden.
Auf seine Initiative hin wurden nicht nur die künstlerischen Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit in den zurückliegenden Jahren in verschiedenen Galerien präsentiert, sondern auch die Künstler Manfred Hahn, Kurt Rietschel und Werner Laube aus Treptow-Köpenick in Einzelausstellungen geehrt.
Sein Beispiel zeigt mehr als deutlich, wie erfolgreich ehrenamtliches Engagement auch über staatliche Grenzen hinweg sein kann.