Preis für Zivilcourage

Auf Grundlage eines BVV-Beschlusses aus dem Jahr 2009 ruft die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick jährlich den Preis für Zivilcourage aus.
Der Preis soll couragiertes Handeln von Menschen, Gruppen, Projekten oder Organisationen im Bezirk Treptow-Köpenick würdigen, die sich in besonderer Weise für Demokratie, gegen Gewalt und Intoleranz engagieren, die hinschauen, statt wegzusehen, die sich einmischen, wo sich andere heraushalten.

Unsere Preisträgerinnen und Preisträger

2012

Kati Becker engagierte sich schon in den 90er Jahren ehrenamtlich gegen den Rechtsextremismus in unserem Bezirk. Seit 2006 führt sie maßgeblich das Register zur Erfassung von rassistischen, antisemitischen, homophoben und rechtsextremen Vorfällen. Sie dokumentiert rechtsextremistische Taten aus allen Ortsteilen unseres Bezirkes und sensibilisiert damit die Öffentlichkeit für dieses, unsere Gesellschaft bedrohende, Problem.

2013

Nico Schmolke setzt sich seit Jahren im Bezirk gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Hetze von Nazis ein. Er organisiert Kiezspaziergänge um Johannistal von Aufklebern und rechten Markierungen zu befreien, gründete mit anderen eine Netzwerkrunde von Bürgerinnen und Bürgern aus Johannistal und ist Mitglied des LAP Schöneweide zur Entwicklung des Ortsteils. Als im letzten Sommer ein Anschlag auf sein Wohnhaus verübt wurde, hat sich Nico Schmolke nicht zurückgezogen, sondern noch mehr gegen rechte Bestrebungen aufbegehrt, in unserem Bezirk weiter Fuß zu fassen.

Mehmet Yilderim beschützte im September 2012 in seinem Schöneweider Imbiss einen Mitbürger, der von einer Gruppe Gewalttätiger verfolgt und geschlagen wurde und verhinderte so Schlimmeres.

Die Nachbarn Miriam Kleinen, Lars Hartmann und Reinhold Schulze griffen energisch ein, als ihre Nachbarin überfallen wurde. Sie halfen ihr ohne zu Zögern und konnten so auch den Weg zu einer Festnahme des Übeltäters ebnen.

2014

Ulrich Haas ist Mitbegründer der Bürgerinitiative „Welcome Refugees“ . Er und seine Mitstreiter sorgen dafür, dass Bürgerinnen und Bürger die Unterkunft für Geflüchtete im Allende-Viertel aktiv unterstützen. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Anwohnerinnen und Anwohner des Allende-Viertels den Geflüchteten mit Freundlichkeit begegnen.

2016

Der Verein “Allende II hilft” wurde 2014 gegründet, als in der Alfred-Randt-Str. das erste Containerdorf im Bezirk Treptow-Köpenick errichtet wurde. Zunächst als Anwohnerinitiative, richtete sich der Verein gegen die feindselige Stimmung in der Nachbarschaft. Sie bemühten sich, den Gerüchten mit seriösen Informationen entgegen zu wirken und die Verunsicherung der Anwohnerinnen und Anwohner zu mindern. Bis heute organisiert der Verein die ehrenamtliche Arbeit um die Unterkunft in der Alfred-Randt-Str. und unterstützt zahlreiche Aktivitäten für die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft gemeinsam mit der Nachbarschaft.

2017

Das Projekt “Wohngebiets-Patenschaften” erhielt am 22. Juni 2017 den Preis für Zivilcourage, mit dem die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick besonderes Engagement für Demokratie und gegen Intoleranz auszeichnet.
Das STERNENFISCHER Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick organisiert das Projekt Wohngebiets-Patenschaften in Zusammenarbeit mit dem Wohnungsbauunternehmen degewo. Als Wohngebiets-Paten unterstützen Mieterinnen und Mieter Neu-Berliner, die vor Krieg und Not geflüchtet sind und nun in ihrer Nachbarschaft leben. Seit dem Start des Nachbarschafts-Initiative im Sommer 2016 konnte Projektkoordinatorin Marieluise Mühe bereits zwanzig Wohngebiets-Patenschaften vermitteln, weitere sind auf dem Weg.