Das Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin möchte seinen Gebäudebestand energetisch modernisieren, um dessen Energieverbrauch, die damit verbundenen Energiekosten und CO2 – Emissionen nachhaltig zu reduzieren. Aus diesem Grund wurde für 42 ausgewählte Liegenschaften ein Klimaschutzteilkonzept erstellt, welches im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit finanziell gefördert wird.
Ziel des Projektes ist es, die spezifische Ausgangssituation der Liegenschaften und darauf aufbauend technisch und wirtschaftlich umsetzbare CO2 -Minderungspotentiale aufzuzeigen. Damit soll dargestellt werden, wie kurz-, mittel- und langfristig Klimaschutzpotentiale erschlossen werden können. Die untersuchten Gebäude umfassen eine Bruttogrundfläche von über 113.000 m². Die Gebäude sind bisher nicht umfassend saniert worden und verfügen daher alle über einen erheblichen Sanierungsbedarf. Ein weiteres Projektziel ist die Erarbeitung einer Prioritätenliste für die energetische Sanierung der eigenen Liegenschaften des Bezirksamtes Treptow-Köpenick.
Projektergebnisse
Das Fördervorhaben „Erstellung eines Klimaschutzteilkonzeptes und Erarbeitung einer Prioritätenliste für die energetische Sanierung der eigenen Liegenschaften des Bezirksamtes Treptow-Köpenick von Berlin“ wurde im Mai 2015 erfolgreich abgeschlossen. Der von der SE FM eingereichte Schlussverwendungsnachweis wurde vom Projektträger Jülich mit Schreiben vom 11.05.2015 bestätigt.
Im Rahmen des Projektes wurden 42 Liegenschaften in verschiedenen Sanierungsvarianten untersucht und daraus eine Prioritätenliste für die Gebäudesanierung unter energetisch-wirtschaftlichen Prämissen abgeleitet, in der die jeweils optimale Sanierungsvariante für jedes Gebäude enthalten ist. Die Gebäudeauswahl erfolgte vorher in einem mehrstufigen Prozess unter Beachtung der Förderbedingungen und weiterer Kriterien (Sanierungszustand, Energieverbrauchsdaten, Standortperspektive, Denkmalschutz).
In der Gesamtpotentialbetrachtung über alle untersuchten Gebäude wurden folgende Ergebnisse ermittelt:
- Gesamtfläche der Gebäude: 113.443 m²
- CO2 – Einsparpotential: 1.239 t CO2 / Jahr (entspricht 55 % der heutigen Emissionen)
- Investitionskosten gesamt: 13.058 € (nur energetisch bedingte Investitionskosten)
- CO2 – Vermeidungskosten: 263 € / t CO2
Zu beachten ist, dass auf Grund des zwischen der Gebäudeauswahl (2012/2013) und heute vergangenen Zeitraumes bei einigen Gebäuden Veränderungen eingetreten sind, die in der Prioritätenliste nicht berücksichtigt sind. Diese Veränderungen betreffen in erster Linie die energetischen Eigenschaften von Gebäuden auf Grund von zwischenzeitlich durchgeführten Sanierungsmaßnahmen sowie die Standortperspektive von einigen Gebäuden. Die Ergebnisse des Klimaschutzteilkonzeptes stellen auf der Grundlage der vorgenommenen Gebäudeauswahl eine rein energetisch-wirtschaftliche Bewertung sinnvoller energetischer Maßnahmen dar. Standortfaktoren können nicht adäquat berücksichtigt werden, da diese sehr volatil sind. Die Verwendung der Prioritätenliste erfordert daher jeweils eine Überprüfung der Ergebnisse auf Aktualität. Insgesamt verfügt das Bezirksamt mit der vorliegenden Prioritätenliste über eine gute Entscheidungsgrundlage für die langfristige Planung von Investitionen
in die energetische Gebäudesanierung.
In die Prioritätenliste wurden neben den im Rahmen des aktuellen Klimaschutzteilkonzeptes untersuchten 42 Gebäuden noch 4 weitere Gebäude aufgenommen, die bereits 2011 untersucht worden waren. Diese 4 Gebäude wurden gemäß den Förderbedingungen nicht noch einmal untersucht. Das Ingenieurbüro hatte jedoch den Auftrag, die damaligen Untersuchungsergebnisse an die aktuellen Randbedingungen der Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen anzupassen und diese 4 Gebäude ebenfalls mit in die Prioritätenliste aufzunehmen. Diese enthält daher insgesamt 46 Gebäude.
Die Entscheidungen über die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Klimaschutzteilprojekt stehen noch aus. Die finanziellen Voraussetzungen, z. B. im Rahmen von Förderprogrammen, müssen gegeben sein. Die Untersuchungsergebnisse für einige Gebäude konnten jedoch bereits für die Vorbereitung von energetischen Gebäudesanierungen genutzt werden, so z. B. für die Sanierung der beiden Bürodienstgebäude Hans-Schmidt-Str.10 und Zum großen Windkanal 4.
Das Klimaschutzteilkonzept wurde in der 33.Sitzung des BVV- Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Immobilien durch das Bezirksamt vorgestellt.
Die genauen Ergebnisse sind dem Klimaschutzteilkonzept (siehe unten) zu entnehmen.