Treptow-Köpenick ist der flächengrößte sowie der wald- und wasserreichste Bezirk Berlins und mittlerweile sind über 30 % seiner Gesamtfläche als Schutzgebiete ausgewiesen. Aufgrund seiner ausgedehnten Wald- und Seenlandschaft, den vielen Parks, (Klein-)Gärten, Friedhöfen und auch Brachen ist er Lebensraum zahlreicher Tiere und Pflanzen und trägt maßgeblich dazu bei, dass Berlin eine der artenreichsten Metropolen Europas ist. Es gilt diese biologische Vielfalt zu schützen und nachhaltig zu gestalten.
Der Berliner Senat hat daher bereits im März 2012 die Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt beschlossen und damit wichtige strategische Ziele für das Land Berlin zu den Themenfeldern Arten und Lebensräume, Genetische Vielfalt, Urbane Vielfalt und Gesellschaft formuliert. Diese wird derzeit aktualisiert und fortgeschrieben. Weitere Informationen
Zur Umsetzung dieser Ziele auf lokaler Ebene wird ein Konzept zum Schutz der biologischen Vielfalt Treptow-Köpenicks (kurz Biodiversitätskonzept) ab Juni 2022 in einem partizipativen Prozess erstellt. Das Biodiversitätskonzept soll dann die Grundlage für die Umsetzung von konkreten Maßnahmen durch einzelne Akteure bilden.
Bei der Konzepterstellung wird der ökologische IST-Zustand hinsichtlich vorhandener Lebensräume, Biotoptypen sowie die Zielarten des Biotopverbunds und auch der bisherigen Naturschutzaktivitäten (inkl. des gesellschaftlichen Engagements/ Umweltbildung) erfasst (nicht kartiert) und bewertet. Dabei werden auch stadtplanerische Festlegungen berücksichtigt. In einem partizipativen Prozess unter Beteiligung der relevanten Akteure im Bezirk werden konkrete Ziele, Potenziale und Handlungsbedarfe abgeleitet. Es wird ein entsprechender Maßnahmenkatalog mit Finanzbedarfen, Priorisierungen und Erfolgsindikatoren erarbeitet. Zudem soll dargelegt werden, auf welche Weise die Förderung der biologischen Vielfalt bei allen Planungen im Bezirk verankert werden kann und welche rechtsverbindlichen Instrumente darüber hinaus zur Anwendung kommen können. Auch werden ein Controlling-Konzept sowie eine Kommunikationsstrategie erstellt.
Das Biodiversitätskonzept soll auch als Grundlage für den effizienten und zielgerichteten Einsatz von Ausgleichsmitteln, welche der Unteren Naturschutzbehörde insbesondere durch die Umsetzung von Baumaßnahmen mit Eingriffen in Natur und Landschaft zur Verfügung stehen, dienen. Daher wird auf diesen Aspekt bzw. diesen Bereich der landschaftspflegerischen Qualifizierungsmaßnahmen ein besonderer Fokus gelegt. Vorrangig werden Flächen betrachtet, welche in der Zuständigkeit der Bezirksverwaltung Treptow-Köpenick liegen. Der zentrale Akteur der Bezirksverwaltung ist hier das Straßen- und Grünflächenamt. Das Biodiversitätskonzept wird unter Federführung der unteren Naturschutzbehörde in engem Austausch mit dem Fachbereich Grün und dem Fachbereich Stadtplanung durch das Büro Landschaft planen + bauen und die Raumplaner erstellt. Große zusammenhängende Waldbereiche, Gewässer 1. Ordnung sowie die fließenden Gewässer 2. Ordnung sind ausgenommen, da diese in der Zuständigkeit der Senatsverwaltung liegen.
