Beweidung ist eine traditionelle Form der Landschaftspflege und trägt gleichzeitig zum Naturschutz sowie zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Schafe oder Ziegen „mähen“ die Wiese mosaikförmig, langsam und leise. Dadurch werden Tiere, die in der Wiese ihren Lebensraum haben, kaum gestört oder gefährdet – zu ihnen gehören unter anderem Grashüpfer, Bienen, Schnecken, Blindschleichen oder auch Brandmäuse. Von der höhengestaffelten Wiese profitieren auch verschiedene Vogelarten, allen voran das Rotkehlchen oder der Steinkauz.
Für die Pflanzenwelt ist die Beweidung ebenfalls von Vorteil. Beispielsweise bleiben Samen im Fell der Weidetiere hängen und verbreiten sich so auf weiteren Flächen. Pflanzen, die den Weidetieren nicht schmecken, werden „freigefressen“, niedrigwachsende Arten bekommen mehr Licht.
Weideflächen im Bezirk Treptow-Köpenick
Eine kleine Schafherde graste im November 2022 fünf Wochen lang auf Flächen des Friedhofs Baumschulenweg, die nicht mehr für Bestattungen verwendet werden. Die kleine Schafsherde wurde auf dem hinteren, geschlossenen Bereich des neuen Friedhofsteils von einem Schafhalter betreut. Friedhofsbesucher/-innen sowie die Nutzungsberechtigten der Grabstellen haben das „Pilotprojekt“ gut angenommen und die Friedhofsverwaltung hat sehr positive Rückmeldung bekommen. Es wird angestrebt, die Beweidung auf dem Friedhof fortzuführen.
Darüber hinaus gibt es derzeit insgesamt drei Weideflächen, auf denen das Bezirksamt Beweidung einsetzt: Grünanlage “Rudower Straße / Am Kiessee”, Landschaftspark Johannisthal, Landschaftsschutzgebiet Erpetal.
Damit Mensch und (Weide-)Tier gut miteinander auskommen, bittet das Straßen- und Grünflächenamt darum, Folgendes zu beachten:
- Tiere nicht füttern
- Hunde fernhalten
- Elektrozäune nicht anfassen