Gestaltungsempfehlungen für Friedrichshagen - Dächer

Friedrichshagen - Dach

Historische Gestaltungsmerkmale Dächer

Als wesentlicher Bestandteil von Gebäuden sind Dächer in ihrer Gestaltung ortsbildprägend. Die Wirkung des Daches wird neben der Form von der Dachdeckung bestimmt. Die Dachform, der Dachstuhl und die Dachdeckung waren aufeinander abgestimmt. Die geometrische Anordnung und der Neigungswinkel bestimmen die Dachform. Im Erhaltungsgebiet sind unterschiedliche Dachformen vorhanden, wie Satteldach, Mansarddach, Berliner Dach und Pultdach. Die oberste Kante des Daches ist der First und die untere waagerechte Kante der Dachfläche ist die Traufe. Einzelne Dächer haben Dachaufbauten wie Dacherker, Dachgauben oder Türmchen. Ein besonders gestalterisches Element an einigen Gebäuden ist der Frontispiz, der als Verlängerung der Fassade in den Dachbereich hineinragt. Traditionell wurden als sichtbare Dacheindeckung überwiegend rote Tonziegel, in der Form des Berliner Biberschwanzziegels oder des Falzziegels verwendet.

Probleme

Wirtschaftliche Überlegungen und attraktive Möglichkeiten zur Wohnraumgestaltung führen vermehrt zum Ausbau von Dachgeschossen. Entscheidend für eine solche Maßnahme ist es, dass das Erscheinungsbild des historischen Daches weitestgehend erhalten bleibt, unter Ausnutzung der ortsüblichen Gestaltungselemente. Dabei sind die Gliederung der Fassade, die vorhandenen Fensterachsen und -formate sowie der Neigungswinkel des Daches zu beachten.

Gestaltungsziele

Um negative Auswirkungen sowohl auf das Erscheinungsbild des historischen Gebäudes als auch des Ortsbildes zu vermeiden, sind folgende Grundsätze bei der Planung und Sanierung zu berücksichtigen.

  • bei Neueindeckungen ist die Wiederherstellung der historischen Dacheindeckung bezüglich Form, Farbe und Oberfläche vorzunehmen; Instandsetzungen sind bezüglich des Materials originalgetreu vorzunehmen, die Verwendung von Tonziegeln wird empfohlen;
  • Dachausbauten dürfen das historische Erscheinungsbild des Daches und damit des Gebäudes nicht wesentlich verändern oder gar verfälschen; Veränderungen von Traufe, First sowie Dachneigungswinkel sind nicht zulässig, Dacherker, Ecktürme oder Frontispize sind zu erhalten;
  • Dachaufbauten und -einschnitte haben in der Anordnung auf die Eigenart und Struktur des Gebäudes z.B. Fensterachsen, Balkone, Erker, Traufkante etc. Bezug zu nehmen;
  • die Wahl der geeigneten Gaubenform muss die örtlichen Besonderheiten berücksichtigen; die Größe des Gaubenfensters ist geringer zu dimensionieren als die Fenster in den darunterliegenden Geschossen;
  • Dachflächenfenster sind nur zu verwenden, wenn die Dachfläche im Straßenraum nicht einsehbar ist oder wo die Errichtung von Dachgauben der Gestalt des Gebäudes nicht entgegensteht.

Bei Neu- und Ergänzungsbauten sind die erhaltenswerten ortsüblichen Merkmale in Bezug auf die Dachform und den Neigungswinkel zu berücksichtigen.

  • Friedrichshagen - Dach

    Ortstypische Wiederherstellung der Ortgang- und Traufausbildung

  • Friedrichshagen - Dach

    Instandgesetzte Fassade mit historischen Dachaufbauten

  • Friedrichshagen - Dach

    Ortstypische Gaubenform

  • Friedrichshagen - Dach

    Überdimensionierte Dachaufbauten ohne Bezug zur Fassadengestaltung

  • Friedrichshagen - Dach

    Beispielhafte Instandsetzung historischer Gauben

  • Friedrichshagen - Dach

    Moderne Gestaltung der Gauben in Anlehnung an historische Form

  • Friedrichshagen - Dach

    Dachflächenfenster, die sich dem historischen Dachaufbau unterordnen

  • Friedrichshagen - Dach

    Überdimensionierter Dachausbau

  • Friedrichshagen - Dach

    Störende Häufung von Gauben, Gestaltung ohne Bezug zur Fassade