- Schlossinsel Köpenick, 1677-81 von Rutger van Langervelt
- Portalbau mit Wachhäusern, 1682
- Schlosskirche mit Anbauten 1682-84
- Galerieanbau, 1688 von Johann Arnold Nering
An gleicher Stelle, an der das heutige Schloss steht, befand sich seit dem 13.Jahrhundert eine Burg und später ein in den Jahren 1558 bis etwa 1571 errichtetes Jagdschloss. Auf Veranlassung des Kurprinzen Friedrich (später Kurfürst Friedrich III., König Friedrich I.) wurde das Jagdschloß 1677 durch eine neue stattliche barocke Schlossanlage ersetzt.
Parallel zum Flussverlauf der Dahme, an der Westseite der Schlossinsel, entstand der einflügelige dreigeschossige Neubau. Seine Längsseiten sowohl zur Wasser- als auch zur Hofseite werden durch Mittelrisalite gegliedert und erhalten durch die mit Sandstein eingefassten Portale und Fenster einen besonderen Akzent. Je ein Segmentbogengiebel bildet den Abschluss der Risalite.
Beeindruckend sind neben dem äußeren Erscheinungsbild der Schlossanlage vor allem die Treppenanlagen und die mit reichen Stuckkaturen und aufwendigen Malereien ausgestatteten Innenräume. Sie stammen aus der Werkstatt Giovanni Caroveri. Die noch erhaltenen Raumausmalungen dokumentieren den Willen des Landesherrn eines zu Beginn des 18. Jahrhunderts prosperierenden Landes, dem Schloss ein prächtiges Aussehen zu geben.
An der Ostseite der Insel, dem Schlossbau gegenüber, wurden im Zeitraum von 1682-1684 durch den jungen Architekten Arnold Nering die Schlosskapelle mit den zu beiden Seiten angefügten Wirtschaftsgebäuden errichtet. Hier erfahren die Fassaden in der Gliederung und dem plastischen Schmuck eine Angleichung an den Schlossbau. Der Kapellenflügel fällt zwar im Vergleich sehr niedrig aus, erhält jedoch durch die mit einer hohen Kuppel und einer hölzernen Laterne betonte Kapelle ein würdiges Erscheinungsbild. Die Innenraumgestaltung der Kapelle wurde wie die des Schlossbaus von italienischen Künstlern aufwendig ausgeführt. Die beidseitigen Wirtschaftsgebäude wurden ihrem Zweck entsprechend, innen wie außen, einfacher gestaltet.
Zusammen mit dem Kapellenflügel wurden um 1682 am nördlichen Zugang der Schlossinsel ein Tor, zwei flankierende Torhäuser und schließlich um 1688 ein an den Schlossflügel angrenzender offener Gallerieanbau errichtet, der nachträglich vermauert wurde. Um 1693 begannen wiederum unter der Leitung Nerings die Arbeiten an einem Mittelflügel zwischen Kapelle- und Schlossflügel, der die Anlage zur Stadtseite hufeisenförmig öffnen sollte. Dieser Bau wurde jedoch über das Kellergeschoss hinaus nicht fortgesetzt. Was letztlich zur Einstellung der Bauarbeiten an dem begonnenen Flügel führte, lässt sich nicht mit Gewissheit ergründen. Vermutlich war die um 1694-1695 getroffene Entscheidung, Lietzenburg, das spätere Charlottenburg, anstelle von Köpenick zur Sommerresidenz des Königs zu wählen, der ausschlaggebende Grund für die Einstellung weiterer Ausbaumaßnahmen der Schlossanlage in Köpenick.
Köpenick wurde bis in die Zeit Friedrichs II. nur noch als Jagdschloss genutzt ehe es 1749 bis 1782 zum Witwensitz der Prinzessin Henriette Marie von Brandenburg-Schwedt bestimmt wurde. 1804 gelangte das Schloss in den Besitz des Grafen von Schmettau und ab 1819 in die Verwaltung des königlichen Domänenamtes. Mit dem Einzug des Lehrerseminars im Jahr 1851 setzte zumindest bis 1926 eine kontinuierliche Nutzung ein, die den Erhalt dieser Anlage gewährleistete, allerdings auch substanzeingreifende Veränderungen mit sich brachte. Mit dem ab 1963 im Haus befindlichen Kunstgewerbemuseum hat schließlich das Schloss einen Nutzer gefunden,der auch nach der 1993 begonnenen Sanierung einen konservatorischen Erhalt der einmaligen barocken Anlage gewährleistet. Durch die im Haus stattfindende Ausstellung wird es vielen Besuchern des Bezirkes Köpenick ermöglicht, die prachtvollen Innenräume zu besichtigen.