Blauzungenkrankheit

Schafherde auf einer Weide

Bei der Blauzungenkrankheit handelt es sich um eine Viruserkrankung, die Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen befällt. Auch Neuweltkameliden wie Alpakas und Lamas sowie wildlebende Wiederkäuer wie beispielsweise Rot- oder Damwild können betroffen sein.

In Deutschland kam es im Oktober 2023 zu einem erneuten Ausbruch der Krankheit, nachdem die letzten nachgewiesenen Fälle aus dem Frühjahr 2019 stammten. Seit Juli 2024 ist eine starke Verbreitung des derzeit grassierenden Serotyps 3 zu beobachten. Der Status “frei von einer Infektion mit dem Virus der Blauzungenkrankheit”, den Deutschland erst im Juni 2023 offiziell erlangt hatte, ist mittlerweile in allen Bundesländern aufgehoben worden.

Häufige Fragen rund um die Blauzungenkrankheit

  • Wie wird die Blauzungenkrankheit übertragen?

    Die Blauzungenkrankheit wird nicht von Tier zu Tier, sondern über blutsaugende Mücken der Gattung „Culicoides“, sogenannte Gnitzen, übertragen. Aufgrund der Lebenszyklen dieser Mücken, treten Fälle der Blauzungenkrankheit vermehrt in den wärmeren Sommermonaten auf.

  • Ist die Krankheit gefährlich für den Menschen?

    Nein, der für die Blauzungenkrankheit vernatwortliche Erreger ist für den Menschen ungefährlich.

  • Kann ich weiter Fleisch und Milchprodukte verzehren?

    Ja, Fleisch sowie Milchprodukte betroffener Arten können weiterhin bedenklos konsumiert werden. Eine Gefahr für den Menschen geht vom Erreger der Blauzungenkrankheit nicht aus.

  • Müssen Tierbestände im Falle eines Ausbruchs geschlachtet werden?

    Nach Feststellung einer Infektion sind Maßnahmen zu treffen, die eine weitere Ausbreitung der Seuche verhindern. Das unfasst im Fall der Blauzungenkrankheit Überwachungs- und Untersuchungsmaßnahmen bei der Verbringung von Tieren und Zuchtmaterial sowie Maßnahmen, die empfängliche Tiere gegenüber den Überträgern der Tierseuche, den Steckmücken der Gattung „Culicoides“, schützt. Die Tötung betroffener Tiere und die Einrichtung von Sperrzonen sind bei Ausbruch einer Infektion nicht vorgesehen.

Rinder in einer Stallanlage fressen Stroh

Impfung gegen die Blauzungenkrankheit

In Europa steht derzeit noch kein geeigneter zugelassener Impfstoff gegen den Blauzungenkrankheit Serotyp 3 zur Verfügung. Mittels einer Eilverordnung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurde im Juni 2024 jedoch eine vorbeugende Impfung mit drei vom Paul-Ehrlich-Institut benannten Impfstoffen für einen Zeitraum von sechs Monaten gestattet.

Auch die Veterinär- und Lebensmittelaufsicht in Treptow-Köpenick hat eine Impfung mit den derzeit genehmigten Impfstoffen per Allgemeinverfügung vom 28.08.2024 genehmigt. Halterinnen und Halter können ihre Tiere somit gegen den Serotyp 3 der Blauzungenkrankenheit impfen lassen. Sofern sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, sind sie verpflichtet, die Impfung bei der Veterinäraufsicht anzuzeigen.

Weitere Informationen rund um die Impfung gegen die Blauzungenkrankenheit und bisherige Erkenntnisse zur Wirksamkeit und Verträglichkeit liefert das Friedrich-Loeffler-Institut.