Staupe

Rotfuchs

Bei der Staupe handelt es sich um eine durch ein Paramyxovirus (RNA-Virus) hervorgerufene, hoch ansteckende Infektionskrankheit, die bei Hunden und anderen fleischfressenden Tieren wie Füchsen, Wölfen, Frettchen, Nerzen, Wieseln oder auch Waschbären auftreten kann.

Hundehalter haben die Möglichkeit, ihre Hunde gegen das Staupevirus impfen zu lassen. Aufgrund der zu befürchtenden schweren Verläufe gerade bei jungen und immungeschächten Tieren raten wir Ihnen dringend, den Impfstatus ihres Vierbeiners zu überprüfen und wenn nötig auffrischen zu lassen.

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Aktuelle Infektionslage

In den vergangenen Jahren sind immer wieder Staupe-Fälle bei wildlebenden Tieren nachgewiesen worden. Im August 2020 war ein tot aufgefundener Waschbär in Treptow-Köpenick positiv auf das Staupe-Virus getestet worden, Anfang 2021 waren mehrere Fälle bei wildlebenden Füchsen beobachtet worden.

Bei der Staupe handelt sich nicht um eine meldepflichtige Tierseuche, weshalb vonseiten der Veterinäraufsicht keine unmittelbaren Vorkehrungen zur Eindämmung (Einrichtung von Restriktionszonen, etc.) getroffen werden müssen. Der effektivste Schutz der gefährdeten Hunde besteht wie beschrieben in einem vollständigen Impfschutz.

Häufige Fragen

  • Für wen ist die Staupe gefährlich?

    Die Staupe kann verschiedene wildlebende Karnivoren (wie Füchse, Marder, Frettchen, Wölfe, Nerze, Wiesel, Waschbären, etc.) befallen. Darüber hinaus sind auch Hunde gefährdet, können aber durch eine entsprechende Impfung geschützt werden. Hauskatzen können sich zwar mit dem Erreger infizieren, zeigen aber keine Sypmtome. Für den Menschen ist die Staupe ungefährlich.

  • Welche Symptome zeigen an Staupe erkrankte Tiere?
    In der akuten ersten Phase der Erkrankung wirkt sich das Virus vor allem auf den Verdauungstrakt betroffener Tiere aus. Folgende Symptome sind möglich:
    • Ansteigen der Körpertemperatur auf bis zu 40° C für 1-2 Tage
    • Appetitlosigkeit
    • Erbrechen
    • Durchfall
    • klarer Augen- und Nasenausfluss

    Nach dieser ersten Phase beginnt das Virus auch andere Bereiche des Körpers anzugreifen. Das Auftreten weiterer Sypmtome hängt vor allem von der Immunabwehr der erkrankten Tiere ab. Hier kann unteschieden werden in

    Angriff der Atemwege (respiratorische Form):
    • Husten
    • eitriger, teilweise auch blutiger Augen- und Nasenausfluss
    • Bronchitis, bis hin zu einer Lungenentzündung
    Angriff des Gehirns (neurologische Form)
    • Entzündung des Gehirns
    • Störung des zentralen Nervensystems (nervöse Staupe)
    • schüttelnde Muskelkrämpfe
    • Bewusstseinsstörungen
    • Wesensveränderungen, z.B. gesteigerte Aggressivität
    • Zwangsbewegungen (Staupe-Tics genannt)
    • Ausfallerscheinungen mit Paresen und Nervenlähmungen
    Angriff der Haut (kutane Form)
    • Hautveränderungen an Nasenspiegel
    • übermäßige Verhornung der Haut am Pfotenballen mit möglichen Rissen
    • Bläschen und Pusteln auf den Innenflächen der Schenkel und den Ohrinnenseiten

    Infizieren sich Junghunde während des Zahnens mit der Staupe kann es zu Zahnschmelzdefekten kommen.

  • Wie findet eine Übertragung des Erregers statt?

    Das Staupe-Virus wird vor allem durch Körperflüssigkeiten wie Speichel, Nasen- und Augensekret sowie Kot und Urin von infizierten Tieren übertragen. Gefährdete Tiere können sich über eine Tröpfcheninfektion oder ihre Umgebung anstecken. Die Übertragung durch verunreinigte Gegenstände ist möglich, scheint aber eine untergeordnete Rolle zu spielen.

  • Wann sollte ich meinen Hund impfen lassen?

    Welpen sollten in der 8. Lebenswoche mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose sowie gegebenenfalls Parainfluenza und Leptospirose geimpft werden. Diese Kombination sollte in der 12. Lebenswoche wiederholt und um die Tollwutimpfung ergänzt werden. Nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission sollten zur Grundimmunisierung weitere Impfungen in der 15./ 16. Lebenswoche sowie ein Jahr später erfolgen. Ab diesem Zeitpunkt sollte die Impfung gegen Staupe, Hepatitis und Parvovirose alle drei Jahre aufgefrischt werden.

    Das konkrete Vorgehen besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Tierarzt.