Borreliose - eine durch Zecken übertragbare Infektionskrankheit

Zecken!

An schönen Tagen geht man gerne an die frische Luft, nicht nur um dem alltäglichen Stress zu entkommen, sondern auch um die freie Natur zu genießen. Dies ist gesund und zu empfehlen, seit 20 Jahren ist jedoch die Borreliose in Europa auf dem Vormarsch und seitdem sind einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.

Gerade im Freien kann es dazu kommen, dass wir von Zecken befallen werden. Zecken lassen sich nicht – wie häufig behauptet – von Bäumen fallen, sie halten sich besonders in hohem Gras sowie am Übergang vom Gebüsch zur Wiese oder Wald zur Wiese auf. Die Zecke krabbelt meist von den Schuhen oder den Hosenbeinen aus nach oben und sucht oft stundenlang nach einem geeigneten Ort zum Stich. Bei solch einem Stich werden häufig Krankheiten wie Borreliose an den Menschen übertragen.

Borreliose ist eine durch die Borrelienbakterien übertragene Infektionskrankheit. Sie wird durch Zeckenstiche auf den Menschen übertragen. Die Bakterien dringen in das Nervensystem, die Gelenke und andere Gewebe ein.

Die Zecke benötigt für die Übertragung der Borrelien-Erreger zwischen 6 und 48 Stunden. Deshalb sollte die Zecke so schnell wie möglich ohne Quetschen entfernt werden. Korrekt geschieht das mit einer Pinzette, am besten mit einer speziellen Zecken-Pinzetten. Die Zecke wird mit der Pinzette möglichst weit unten, nah an der Haut gepackt und die Zecke mit leichten Wippbewegungen entfernt.

Durch das unsachgemäße Entfernen der Zecke, zum Beispiel wenn diese gequetscht wird, werden die Bakterien oder auch Viren in die Bisswunde injiziert. Da Quetschgefahr bei kleinen Zecken besonders hoch ist, sollte in solchen Fällen weder Pinzette noch Zecken-Pinzette verwendet werden, sondern mit der scharfen Kante eines Messers oder Skalpells sollte die Zecke abgestreift werden. Anschließend muss die Bissstelle gründlich desinfiziert werden.

In den Wochen danach sollte man sehr aufmerksam den Gesundheitszustand beobachten, ob sich Borreliose-Symptome ausbilden. Jede verdächtige Hautstelle mit rotem Fleck, der sich vergrößert sollte von einem Arzt untersucht werden. Das gilt insbesondere bei Kindern, denn die Gefahr, an einer Borreliose zu erkranken, ist recht hoch, da rund jede 5. Zecke diese Bakterien in sich trägt.

Wird die Borreliose nicht behandelt, entsteht in einigen Fällen eine chronische Erkrankung, meist erst Jahre später durch eine Beteiligung von Gelenken, Nerven, Psyche und der inneren Organe erkannt und der Borreliose zugeordnet wird.

Eine direkte Übertragung der Borrelien von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt, erkrankte Personen sind also nicht ansteckend. Dagegen besteht bei einer infizierten Frau in der Schwangerschaft die Gefahr von Totgeburten oder der Schädigung des ungeborenen Kindes. Daher ist es in der Schwangerschaft besonders wichtig sich vor Zeckenstichen zu schützen.

Die Borreliose wird mit Antibiotika behandelt, eine vorbeugende Impfung gibt es derzeit noch nicht.

Wie kann ich mich schützen?

Beim Lagern im Freien sollte man immer auf einer Decke sitzen und möglicht mit heller Kleidung Arme und Beine bedecken. Dies macht es den Zecken schwerer, direkt an die Haut zu gelangen und auf heller Kleidung entdeckt man sie leichter. Weiterhin ist es empfehlenswert die Socken über die Hosen zu ziehen, da die verdeckte Haut für Zecken abweisend wirkt.

Es ist auch ratsam Insektenschutzmittel aufzutragen, da dieses Zecken abstößt.
Nach einem Tag in der Natur sollte der ganze Körper und auch die Kleidung nach Zecken abgesucht werden, vor allem Eltern sollten bei Kindern sehr gründlich sein. Häufig sind Zecken im Bereich von feuchten Hautregionen zu finden, wie zum Beispiel Achsel oder Kniekehle. Die Kleidung am besten komplett ablegen und noch im Freien ausschütteln.

Übrigens: Zecken können Waschgänge in der Waschmaschine unter 90 Grad überleben!

Aus oben angeführten Gründen empfehlen wir Personen mit häufigem Aufenthalt in zeckenbelastetem Freigelände zum Ende der jährlichen Zeckensaison im November, sich auf (eine verdeckte) Borreliose untersuchen zu lassen (da leider nicht jede Borrelioseinfektion mit einem roten Hautfleck einhergeht und nicht jeder Zeckenbiss bemerkt wird).