Versetzung der Gedenktafel für den Jüdischen Friedhof Köpenick

Gedenktafel für den ehemaligen Jüdischen Friedhof Köpenick

Pressemitteilung vom 04.06.2024

Marco Brauchmann, Bezirksstadtrat für Weiterbildung, Schule, Kultur und Sport, teilt mit:

„Die Gedenktafel für den ehemaligen Jüdischen Friedhof Köpenick auf dem Innenhof des Wohnhauses Gehsener Straße 78 in 12555 Berlin-Köpenick wird in den nächsten Tagen durch Mitarbeitende des Bezirksamtes Treptow-Köpenick entfernt. Der Grund ist, dass die Gedenktafel am derzeitigen Ort nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Im November wird das Erinnerungszeichen unweit des bisherigen Standorts neu aufgestellt. Hierzu wird rechtzeitig eine gesonderte Ankündigung veröffentlicht.

Seit einiger Zeit ist der Gedenkort für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich, da der Innenhof des Wohnhauses in der Gehsener Straße gänzlich umzäunt und meist verschlossen ist. Um die Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit zu gewährleisten, ist eine Versetzung der Gedenktafel notwendig.

Die am 27. Januar 2004 eingeweihte Gedenktafel erinnert an den ehemaligen Jüdischen Friedhof Köpenick. Dieser befand sich zwischen der Gehsener Straße und Hoernlestraße. Das Grundstück wurde 1894 von der „Synagogen-Gemeinde Cöpenick“ erworben. Zur Gründung des Friedhofes liegen keine Quellen vor. Jedoch wies der älteste Grabstein das Sterbedatum 4. Dezember 1887 aus. Der jüngste Grabstein stammt aus dem Jahr 1937. Der während der nationalsozialistischen Diktatur geschändete und durch den Krieg zerstörte Friedhof wurde per Beschluss der BVV sowie des Rats des Stadtbezirks Köpenick von 1948 wiederhergestellt und die erhaltenen umgestürzten Grabsteine wieder aufgestellt. Die notdürftig ausgeführten Arbeiten waren 1949 abgeschlossen. In den Folgejahren verwahrloste der Friedhof zunehmend. Ende der 1950er Jahre im Zuge der Vorbereitung der Bebauung entlang der Hoernlestraße wurde der Friedhof zu einer Grünanlage umgestaltet. Aus den verbliebenen Grabsteinen wurde ein pyramidenförmiges Mahnmal geschaffen, welches 1968 abgetragen wurde. Die Grabsteine sind zum Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee verbracht und dort aufgestellt worden.“

Weitere Informationen:
www.berlin.de/bildung-t-k (Internetseite Amt für Weiterbildung und Kultur)