„Gewalt gegen Frauen und Mädchen beenden!“ - Veranstaltungen rund um den Internationalen Tag am 25. November 2023

Pressemitteilung vom 17.11.2023

Die Dimension der Gewalt gegen Frauen weltweit, aber auch in Deutschland ist erschreckend: In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Das sind 12 Millionen Frauen. Auch Femizide gehören in unserer Gesellschaft zum Alltag: An fast jedem dritten Tag wird eine Frau von ihrem (Ex)-Partner getötet (Quelle: Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend). Doch nicht nur körperliche, sondern auch psychische, ökonomische und strukturelle Gewalt müssen als Gewalt anerkannt werden, der wir entschieden entgegentreten sollten.

Auch zum diesjährigen Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, am 25. November, wird es im Bezirk Treptow-Köpenick Aktionen und Veranstaltungen geben, die zur Beendigung von jeglicher Form von Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen aufrufen und auf das Thema aufmerksam machen.

„Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine Menschenrechtsverletzung“

Am 1. Februar 2018 ist in Deutschland die sogenannte Istanbul-Konvention – das „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ – in Kraft getreten. Die Istanbul Konvention erkennt die Tatsache an, dass Gewalt gegen Frauen Ausdruck historisch gewachsener ungleicher Machtverhältnisse zwischen Frauen und Männern ist. Deutschland hat sich mit der Ratifizierung dieses völkerrechtlich verbindlichen Instruments verpflichtet, die Anforderungen zur Prävention und Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene umzusetzen.

Fünf Jahre nach in Kraft treten der Konvention wird immer noch zu wenig für den Schutz von Frauen und LGBTIQ+ getan. So hat die Expert*innen-Kommission des Europarats GREVIO im vergangenen Jahr in ihrem Bewertungsbericht zum Stand der Umsetzung u.a. einen Mangel an und die geografisch ungleiche Verteilung von Schutzräumen kritisiert. Zudem bemängelt die Kommission Barrieren beim Zugang zu Beratungen und Frauenhäusern, wie z.B. Finanzierungsfragen oder Beschränkungen aufgrund einer Behinderung, des Aufenthaltsstatus, der Altersgrenze oder der Anzahl der begleitenden Kinder. Auch die Bedürfnisse von besonders vulnerablen Gruppen, wie Frauen und Mädchen mit Behinderungen und LSBTIQ+ sollten stärker berücksichtigt werden.

Lassen Sie uns am 25.11 gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzen und uns stark machen für ein friedlicheres Miteinander.

Veranstaltungen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen in Treptow-Köpenick:

  • Vor dem Rathaus Treptow wird am 24.11.2023 um 12 Uhr die landeseigene Anti-Gewalt-Flagge gehisst. Begleitet wird die Aktion durch einen Wortbeitrag des Bezirksbürgermeisters Oliver Igel.
  • Tanz- und Mitsing-Aktion One Billion Rising am 25.11 um 14 Uhr im Einkaufszentrum Schöneweide. Jede dritte Frau auf der Welt erlebt im Laufe ihres Lebens Gewalt. Bei einer Weltbevölkerung von 7 Milliarden Menschen sind das mehr als eine Milliarde Frauen und Mädchen. Die Aktion wird veranstaltet von der Aktivistin Aissatou Friedrich in Kooperation mit dem Zentrum für Demokratie, dem Frauenzentrum Köpenick der Stephanus Stiftung, dem STERNENFISCHER Freiwilligenzentrum, Schutzhülle e.V., FIPP e.V. und der Vertretung der bezirklichen Gleichstellungsbeauftragten. Der Bezirksbürgermeister Oliver Igel eröffnet die Aktion mit einem Grußwort. Danach startet die Mitsing- und Tanzperformance. Anschließend gibt es für Teilnehmende und Publikum die Möglichkeit des gemeinsamen Austausches und Kennenlernen verschiedener Initiativen und Projekte, die sich gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen engagieren.
  • Aktionstag #stoppgewalt am 30.11. von 16 bis 19 Uhr, Frauenprojekte Treptow-Köpenick, Stiftung SPI, Rathenaustr. 40, 12459 Berlin. Angeboten werden eine Ausstellung zum Thema Gewalt, Erfahrungsberichte, Informationen zu Unterstützungsangeboten sowie ein offener und kreativer Austausch in geschützter Atmosphäre.

Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt können Unterstützung bei der BIG-Hotline unter 030 6110300 und bei dem Bundesweiten Hilfetelefon unter 08000 116016 erhalten.